Bei der 20 Jahre alten Wasserversorgung der Gemeinde Fellen stehen größere Investitionen an, wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstag deutlich. Laut Michael Paulus von der Firma Brugg-Rittmeyer besteht die gemeindliche Wasserversorgung neben dem Leitungssystem aus zwei Tiefbrunnen in Wohnrod, einer Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Wohnrod, einem Pumpwerk in Rengersbrunn und zwei Hochbehältern in Fellen und Rengersbrunn.
Ihm zufolge sind die elektrischen Anlagen weitgehend auf dem Stand von vor 20 Jahren, allerdings sei ihr Zustand gut und sie entsprächen den geltenden Vorschriften. Handlungsbedarf sah Paulus jedoch bei den Komponenten für die automatische Anlagensteuerung, weil die Ersatzteilversorgung immer schwieriger werde. Zudem sei der PC für das Archivierungssystem überaltert. Insgesamt gesehen sei der Zustand der automatischen Anlagesteuerung als kritisch zu bewerten.
Er schlug vor, die derzeitigen Steuerungskomponenten durch solche der Marke Siemens zu ersetzen, da dieses Unternehmen eine langjährige Ersatzteilverfügbarkeit garantiere. Außerdem sollte ihm zufolge die Datenkommunikation ertüchtigt und ein PC-gestütztes Prozessleitsystem zur Kontrolle der Wasserversorgung einschließlich Ferndiagnose aufgebaut werden. Die Gesamtkosten des Projektes bezifferte Paulus mit rund 205.000 Euro brutto, der Umbau werde etwa ein dreiviertel Jahr in Anspruch nehmen.
Ausschreibung der Wärmeplanung beschlossen
Vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen – über die der Gemeinderat im Januar entscheiden will – meinte Armin Pfeifroth, man müsse die Bürger darauf hinweisen, dass der Wasserpreis in zwei Jahren wieder steigen werde.
In Sachen des geplanten Bauhof-Neubaus an der Hauptstraße ist die Gemeinde auf der Zielgeraden angekommen. Nachdem die Änderungswünsche der Träger öffentlicher Belange in den Entwurf eingearbeitet wurden, beschloss das Gremium einstimmig die Einbeziehung einer im Außenbereich liegenden Teilfläche des Bauhof-Grundstücks als Satzung. Bürgermeisterin Zita Baur ging davon aus, dass mit dem Bau des neuen Bauhofs im kommenden Jahr begonnen wird.
Laut Baur sind die Kommunen verpflichtet, bis 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorzuweisen. 90 Prozent der Planungskosten werden ihr zufolge gefördert. Der Gemeinde Fellen sei dafür eine Zuwendung von 41.900 Euro bewilligt worden. Vor diesem Hintergrund beschloss der Gemeinderat einstimmig die Ausschreibung der Wärmeplanung.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Bürgermeisterin Baur bekannt, dass der Gemeinderat einstimmig beschlossen habe, dass die Firma Albert Mahr Feuerwehrbedarf (Würzburg) den Auftrag erhält, für rund 6500 Euro Atemschutzkleidung und Helme für die Feuerwehr Fellen zu liefern.
Bürgermeisterin plädiert für Engagement der Gemeinschaft
Ferner sei das Gremium damit einverstanden, dass die Gemeinde das 34 Berechtigten zustehende Fischereirecht für die Gewässer im Bereich Fellen an Michael Fischer, Claus Engel und Tobias Pfeifroth verpachtet. Zugleich werde an die Pächtergemeinschaft das gemeindliche Fischrecht im Wohnroder Bach vergeben.
Über laut Armin Pfeifroth bestehende Schulbus-Probleme sowie den Streuplan der Gemeinde soll in der nächsten Sitzung gesprochen werden.
Abschließend dankte Bürgermeisterin Baur "allen, die dafür sorgen, dass unsere Gemeinde lebt und das Miteinander belebt wird". Denn nur gemeinsam sei man stark und könne die Gemeinde attraktiv und lebenswert erhalten, nur durch "die unschätzbaren Leistungen" der zahlreichen von ihr namentlich genannten Gruppierungen und Einzelpersonen werde es gelingen, "dass unser Dorf auch in Zukunft zur geschätzten Heimat künftiger Generationen wird".