Die Jahresbauprogramme für Strom und Wasser wurden vom Zellinger Gemeinderat einstimmig beschlossen. Diskussionen gab es nur bei der Wahl der Straßenleuchte für die Umstellung auf LED-Technik in den Ortsteilen Retzbach und Zellingen.
Der Werkausschuss hatte die Bauprogramme im Umfang von 290 000 Euro beim Strom und 690 200 Euro für Wasser einstimmig empfohlen. Im Strombereich sind 130 000 Euro für die Erschließung der Erweiterung des Gewerbegebiets Retzbach enthalten. Bei der Wasserversorgung ist die Erschließung des Wohngebiets "An der Kapelle" in Zellingen mit 280 000 Euro enthalten, außerdem der Wasserbezug mit 230 000 Euro.
Umstellung auf LED-Technik
Von insgesamt 315 000 Euro an Investitionen in die Straßenbeleuchtung sind 250 000 Euro für die Umstellung auf LED-Technik vorgesehen. Hier hatte der Werkausschuss die Leuchte "Signify" der Firma Philips empfohlen. Die Modelle für Fußwege und kleine Straßen kosten jeweils 340 Euro, die für Hauptstraßen 500 Euro. Dieses Modell wurde bereits mehrfach in den Orten montiert. Zu den Vorteilen erklärte Bürgermeister Stefan Wohlfart weiter, dass Sensoren eingebaut werden können, etwa als Bewegungsmelder mit Möglichkeiten spät nachts auf Stromsparbetrieb umgeschaltete Leuchten wieder auf volle Leistung zu schalten, wenn Fußgänger unterwegs sind. Aber auch die Möglichkeit der Verkehrszählung von Fahrzeugen lasse sich nachrüsten.
Insektenfreundliches Licht
Zum im Werkausschuss gewünschten insektenfreundlichen Licht erklärte der Bürgermeister, dass hier eine etwas "wärmere Lichtfarbe" von 3000 Kelvin Farbtemperatur ideal sei. Einziger Nachteil sei der etwas höhere Stromverbrauch gegenüber Neutralweiß (4000 Kelvin).
Gemeinderat Michael Zull fragte, ob eine einfachere Lampe nicht einige 10 000 Euro sparen könnte. Daraufhin nannte der Bürgermeister die Preise für Leuchten die Mitbewerber, die bis zu 30 oder 90 Euro (kleine oder große Leuchte) günstiger sind. Bei über 800 Straßenlampen würde sich das also bemerkbar machen, auch wenn 30 bis 40 Prozent Förderung erwartet werden. Allerdings sind diese nur in Neutralweiß lieferbar, also weniger insektenfreundlich. Am Ende folgte der Gemeinderat gegen eine Stimme der Empfehlung des Werkaufausschusses.
Sanierung der Kläranlage
Bei seinen Informationen berichtete der Bürgermeister, dass für die 2020 beschlossene Umstellung der Straßenbeleuchtung im Ortsteil Duttenbrunn bereits der Zuwendungsbescheid eintraf. Für die Sanierung der Kläranlage sind die Variantenstudien abgeschlossen und werden nun vom Landrats- und vom Wasserwirtschaftsamt bewertet.
Günstigere Urnengräber
Für den Zellinger Friedhof konnte er informieren, dass die Erweiterung nahezu fertig ist. Beim Einkauf der 50 Urnenrohre konnten dank neuem Anbieter im Vergleich zum letzten Mal vor Jahren fast 10 000 Euro eingespart werden.
Trasse von Südlink steht fest
Die Bundesfachplanung für die Stromleitung "Südlink" ist abgeschlossen. Für den Markt Zellingen bedeutet dies, dass die Leitung wie erwartet von Thüngersheim kommend den Main queren und im Bereich der Zellinger Tankstelle weiter nach Leinach verlaufen wird.
Gut angenommen wurde bisher das seit 24. April an vier Wochentagen (Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag) geöffnete Schnelltestzentrum in der Friedrich-Günther-Halle in Zellingen.
Auftragsvergaben
Im nichtöffentlichen Teil vergab der Gemeinderat vier Aufträge für den Neubau des Retzbacher Kindergartens. Die Schließanlage ging zum Preis von rund 2000 Euro an die Firma Hausner Baubeschläge aus Marktheidenfeld, die Einbauküche für 40 000 Euro an die Schreinerei Horstmann aus Karlstadt, die Baureinigung für 7000 Euro an die Firma Hemmerich Glas und Gebäudereinigung aus Nürnberg sowie die Schreinerarbeiten für 130 000 Euro an die Firma Söder aus Arnstein. Letzterer Auftrag war bereits im März vergeben worden, das musste aber aufgehoben werden, weil die Firma keine Türen mit vorgeschriebenen integrierten Klemmschutz in geforderten Mindestbreite von 90 Zentimetern liefern kann.
Für die Sanierung des Rathaus Zellingen erweiterte der Gemeinderat den Auftrag des Ingenieurbüros Martin aus Uettingen zum Preis von 130 000 Euro um die Ingenieurleistungen für technische Gebäudeausrüstung.