Das leidige Verkehrsthema macht auch vor dem neuen Esselbacher Gemeinderat keinen Halt. Die Hauptstraße in Esselbach und die angrenzende Dorfstraße in Kredenbach sind Kreisstraßen und daher nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde. Nun wagt der Gemeinderat dennoch einen neuen Versuch.
Bürgermeister Richard Roos schilderte zunächst die altbekannte Problematik. Viele ortsfremde Lkw-Fahrer werden durch ihr Navigationssystem durch die Esselbacher Hauptstraße geleitet, da diese Strecke den kürzesten Weg zwischen den beiden Autobahnauffahrten Rohrbrunn und Marktheidenfeld darstellt. Landrätin Sabine Sitter war im Zuge des Wahlkampfs im Februar zweimal zu Gast in Esselbach, machte sich selbst ein Bild der Lage und sagte Unterstützung zu.
Mit diesem Wissen beschloss der Gemeinderat gleich drei Anträge an das Landratsamt zur Verkehrsberuhigung. Zunächst waren sich die Räte einig darüber, einen Antrag auf Ausweitung der Mautpflicht auf die Staatstraße 2312 zu stellen. Viele Lkw-Fahrer würden die Autobahn nur kurzzeitig verlassen, weil zwischen den Anschlussstellen Rohrbrunn und Marktheidenfeld eine Mautstelle eingerichtet ist, sagte Bürgermeister Roos.
Teilsperrungen statt komplettes LKW-Fahrverbot
Außerdem stand der Antrag auf die komplette Sperrung der Hauptstraße in Esselbach für Lkw-Verkehr über 3,5 Tonnen im Raum. Das sei zu einseitig gedacht, am Ende fahren die Lkw durch die Dorfstraße in Kredenbach, brachte vor allem Jan Eichner Einwände hervor.
Richard Roos gab zu Bedenken, dass ein Antrag auf die komplette Sperrung beider Straßen keine Aussicht auf Erfolg hätte. Schließlich einigte man sich auf einen von Vera Sowa vorgeschlagenen Kompromiss. In Zukunft soll sowohl in der Hauptstraße Esselbach, als auch in der Dorfstraße Kredenbach, ein Lkw-Fahrverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gelten, sowie an Sonn- und Feiertagen. Die Entscheidung liegt jedoch ebenfalls beim Landratsamt.
Keine Diskussion gab es abschließend über die letzte Maßnahme. Im Altort ist ein Teilstück auf die Höchstgeschwindigkeit 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Diese Strecke soll aufgrund der engen Straßenverhältnisse, dem hohen Verkehrsaufkommen und der Unübersichtlichkeit an der Privatschule und der Kreuzung zum Kredenbacher Berg ausgeweitet werden. Somit stellt die Gemeinde Esselbach einen Antrag beim Landratsamt, die Zone 30 bis zur Apotheke in der Dorfstraße in Kredenbach , sowie bis zur Straße Am Bengelsgut in der anderen Richtung zu verlängern.
Brunnenstraße für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt
Auf gemeindliche Straßen kann der Gemeinderat hingegen direkt Einfluss nehmen und tat das auch. In Zukunft ist die Brunnenstraße in Steinmark für Lkw über 3,5 Tonnen komplett gesperrt. Eine Ausnahme stellt lediglich der Lieferverkehr für Anlieger dar.
Außerdem wurde der Mühlweg in Steinmark zur Zone 30 erklärt. Alle Nebenstraßen in Steinmark haben eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde, warum der Mühlweg davon ausgenommen war, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Die Firma Thurm Sicherheitstechnik wurde für 1566,04 Euro beauftragt, die Planung und Koordination des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes für die Sanierung der Alten Schule Kredenbach zu übernehmen.
Das Eigenjagdrevier in Steinmark ist seit 2014 für neun Jahre an Bernd Heim verpachtet. Eine vorzeitige Verlängerung des Pachtvertrages wurde vorerst zurückgestellt. Grund hierfür sind Bedenken der Steinmarker Jagdgenossen aufgrund des zunehmenden Wildverbisses.
Neuer Jugendbeauftragter der Gemeinde Esselbach ist Julius Beeger.