Der ehemalige Auraer Bauhof am Struthberg soll zum Demonstrationshof für Büro- und Wohncontainer umgestaltet werden. Die Firma SUN rapido Solar aus Wernfeld, ein Anbieter von Photovoltaik-Installationen, will hier einen "Energiehof mit Autark-Konzept" betreiben, auf dem Lösungen für autarkes Wohnen und Arbeiten in Gestalt von Containermodulen präsentiert werden sollen.
Das auf dem Gelände vorhandene Gebäude soll für Wohn- und Bürozwecke umgebaut werden und ein Schwimmbecken soll zum energieautark betriebenen Vorführobjekt ertüchtigt werden. Es findet nach Angaben des Bauherren vor Ort keine Produktion statt, lediglich werden in einem Bestandsgebäude in geringem Umfang Solar- und Photovoltaikanlagen zusammengebaut. Der Bauherr stellte in Aussicht, dass rund 35 neue Arbeitsplätze Aura kämen. Das sah der Gemeinderat grundsätzlich positiv und konnte sich auch einstimmig mit dem angedachten Abweichungen vom Bebauungsplan anfreunden. Die betreffen eine graue Dacheindeckung, die Einfriedung sowie die Überschreitung der Bebauungsgrenze.
Einstimmig abgesegnet wurde auch eine neue Feuerwehr-Satzung nebst Satzung über Aufwands- und Kostenersatz für Einsätze, die den tatsächlich anfallenden Kosten entspricht. Marcus Remlein (CSU-UB) warf ein, dass der Aufwand für die Verwendung von Chemikalien-Schutzanzügen fehle, Peter Thor (CSU-UB) kritisierte, dass die Entschädigungssätze für die Entsorgung von Lösch- und Bindemitteln zu niedrig seien. Bürgermeister Wolfgang Blum (SPD-FUBA) versprach, das nachprüfen und ergänzen zu lassen.
Gerätewagen für die Feuerwehr
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde der Kauf eines Gerätewagens L1 für die Feuerwehr, obwohl eigentlich ein Mehrzweckfahrzeug angedacht war. Das resultiert aus der Neuerwerbung der Floriansjünger aus Rieneck, die kürzlich ein Mehrzweckfahrzeug in Dienst stellte. Ein weiteres Einsatzauto gleicher Art im Sinngrund erschien den Verantwortlichen als nicht sinnvoll. Nach vielstimmiger Kritik an der Tatsache, dass es im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft noch immer nicht gelinge, sich kooperativ und kostensparend auf die gemeinsame Anschaffung von Feuerwehrausrüstung zu verständigen, traf der Rat letztlich den Beschluss, das GW-L1 im nächsten Jahr anzuschaffen.
Noch mehr Diskussion entfachte das Thema der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Katastrophenfall. Der Gemeinde liegt, ebenso wie allen anderen Gemeinden der VG, ein Angebot der Firma Mösslein Wassertechnik aus Lohr vor, das die Belieferung mit Trinkwasser in Form von 12.000-Liter-Containern verspricht. Neben einer einmaligen Einrichtungsgebühr kommen dafür laufende Kosten von 85 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zehn Jahren an Bereithaltungskosten auf die Gemeinde zu.
Einer statt fünf Container?
Das war für Franz Schneider (SPD-FUBA) ein Aufreger, da auch hier keine gemeinschaftliche Anschaffung eines Trinkwassercontainers für die Verwaltungsgemeinschaft erfolgte, stattdessen aber jede Gemeinde separat einen Vertrag mit der Firma Mösslein anstrebe. Bürgermeister Blum schränkte ein, dass mangels geeigneten Fachpersonals der Betrieb eines Trinkwassercontainers in VG-Eigenregie nicht möglich sei. Aber auch der Vorschlag von Jürgen Hummel (CSU-UB), einen großen Container für die VG statt fünf kleinerer für jede Gemeinde bei der Firma Mösslein vorzuhalten, mündete nur in der resignierten Antwort von Franz Schneider "Die Gemeinde hat keine Wahl." Unzufrieden stimmte er letztlich wie alle seine Ratskollegen für den Vertrag über die Bereithaltung eines mobilen Trinkwassertanks.
Im Zuge der Diskussion wurde die Reaktivierung einer Trinkwasserquelle an der Grotte im Aasgrund besprochen. Die derzeit noch unwirtschaftlich erscheinende Option sollte, so Hans Brasch (FW), auf jeden Fall im Auge behalten werden, im im Notfall das Trinkwasser von der Grotte als Ersatzquelle nutzen zu können.
Drei Anträge für Regionalbudget
Auch der Notfall hinsichtlich eines Stromausfalls war Thema der Ratssitzung. Es wurde einstimmig beschlossen, dass das Feuerwehrhaus als "Leuchtturm" zehn Minuten nach einem Stromausfall besetzt sein wird. Innerhalb zwei Stunden wird in der Gemeindekanzlei eine Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Über die Anschaffung von Notstromaggregaten zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung und der Stromversorgung wird in einer der nächsten Sitzungen entschieden.
Als Projektanträge für das Regionalbudget 2023 reicht die Gemeinde Aura nach einstimmigem Beschluss drei Anschaffungen für das Freizeitareal "Park" im Aasgrund ein. Dies sind eine 30-Meter-Seilbahn (4800 Euro), eine Nestschaukel (3000 Euro) und ein überdachter Freisitz (3500 Euro).