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Retzbach
Gemeinden zahlen 1,3 Millionen Euro an Umlagen
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 21.02.2020 02:11 Uhr

Umlagen von insgesamt fast 1,3 Millionen Euro müssen die sechs Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Zellinger Becken in diesem Jahr bezahlen. Das entspricht dem ungedeckten Bedarf des einstimmig verabschiedeten Haushalts mit 1,39 Millionen Euro im Verwaltungs- und 331 640 Euro im Vermögenshaushalt.

Als wichtigste größte Investitionen sind die Einbindung eines Pufferspeichers im Blockheizkraftwerk, was 34 000 Euro kosten und die Temperierung des Faulturms verbessern soll, und ein gebrauchtes Zweitfahrzeug für 10 000 Euro. Die eigentlich schon für 2019 eingeplante neue Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Kläranlage in Retzbach wurde ins Haushaltsjahr 2021 verschoben und soll insgesamt 236 000 Euro kosten. Außerdem sind im Vermögenshaushalt insgesamt rund 175 000 Euro zur Tilgung von Krediten und Darlehen über insgesamt 2,3 Millionen Euro (Stand 1. Januar 2020) und knapp 63 000 Euro Zinsen eingeplant,

Auf dem Dach des Betriebsgebäudes der Kläranlage ging schon 2003 eine Photovoltaikanlage mit 37,6 Kilowatt Spitzenleistung in Betrieb. Sie kostete rund 132 000 Euro, was über ein Darlehen finanziert wurde, und speiste bis Mitte Januar 2020 313 278 Kilowattstunden Strom ins Netz ein. Das entspricht über 219 Tonnen eingespartem Kohlendioxid und brachte fast 135 000 Euro an Einspeisevergütung. Die Zinsbindung des Darlehens mit 20 Jahren Laufzeit lief im Mai 2019 aus. Der Zinssatz für die noch offenen 59 000 Euro wurde neu auf 0,42 Prozent festgelegt. Zins und Tilgung werden über die Einspeisevergütung finanziert, der Überschuss kommt dem Haushalt zugute.

Vergleichbar wird der für 2,7 Millionen Euro gebaute und 2014 in Betrieb gegangene Faulturm (mit Blockheizkraftwerk) finanziert: Strom und Prozesswärme aus der Eigenerzeugung sparten im Jahr 2019 fast 2 040 000 Euro an Kosten ein, womit die Darlehen für den Bau finanziert werden. Derzeit sind noch 1,92 Millionen Euro offen.

Den Verwaltungshaushalt bestimmen die Betriebskosten der Kläranlage und der großen Abwasserkanäle dorthin von insgesamt 1,14 Millionen Euro. Der Betrieb der eigentlichen Kläranlage schlägt mit 646 000 Euro zu Buche, plus 80 000 Euro für die Klärschlammentsorgung. Die Außenstationen sorgen für 59 000 Euro an Ausgaben, das Pumpwerk Zellingen für 49 000 Euro und der Hauptsammler in Retzbach für 4000 Euro.

Der Verwaltungsaufwand beträgt knapp 102 000 Euro. Für Einnahmen im Verwaltungshaushalt über die Umlage hinaus sorgen 12 000 Euro Einspeisevergütung aus dem Strom des Blockheizkraftwerkes, 3100 Euro Ersatz für die Fahrzeugnutzung durch gemeindlichen Abwasseranlagen sowie je 2000 Euro durch Fäkalschlamm-Annahme und 1500 Euro aus dem Verkauf von Verbrauchsmaterial an die Nachbarkläranlage Duttenbrunn.

Die eigentliche Verwaltungsumlage beträgt 1,242 Millionen Euro und steigt gegenüber dem Vorjahr um rund 157 000 Euro. Davon bezahlen die Gemeinde Erlabrunn 81 908 Euro, die Gemeinde Leinach 218 619 Euro, der Markt Zellingen 594 619 Euro, die Gemeinde Himmelstadt 108 595 Euro, die Gemeinde Thüngersheim 155 106 Euro und das Kommunalunternehmen Retzstadt 83 584 Euro.

Die Investitionsumlage von 43 800 Euro wird so aufgeteilt: Erlabrunn 3723 Euro, Leinach 4511 Euro, Zellingen 16123 Euro, Himmelstadt 3986 Euro, Thüngersheim 12 391 Euro und Retzstadt 3066 Euro.

Künftig werden auch in Thüngersheim die Arbeiten an der Pumpstation und der Kanalleitung zur Kläranlage in Retzbach vom Fachpersonal des Abwasserzweckverbands ausgeführt. Bisher kümmerten sich dort die Mitarbeiter der kommunalen Bauhofes um die vier Abwasserbauwerke. Thüngersheim ist die letzte der sechs Mitgliedsgemeinden, die diesen Bereich umstellt.

 
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