Der 118 Kilometer lange Rhön-Sinntal-Radweg zwischen Gemünden und Mellrichstadt weist an der Landesgrenze nach Hessen ein nicht ausgebautes Teilstück von rund 1,5 Kilometern auf. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates erinnerte Bürgermeisterin Lioba Zieres an die Weigerung der hessischen Behörden für eine Asphaltierung des beliebten "4-Sterne-Radwegs". "Derzeit gibt es beachtliche Förderprogramme zum Ausbau von Radwegen", kündigte sie einen erneuten Vorstoß an.
Bereits beim Bau des "Rhön-Streu-Main-Radfernwegs" präsentierte der "Hessenforst" seine Ablehnung gegen den asphaltierten Ausbau. Das 1995 finanzierende Amt für ländliche Entwicklung wollte dieses offene Teilstück ausschließlich in einem Guss gemeinsam mit den hessischen Behörden ausbauen. Zieres rechnete vor, dass vom Sportplatz Obersinn bis zur Landesgrenze rund 1,1 Kilometer ihres Ausbaus harren, während auf hessischem Grund 400 Meter Wald- oder schlecht befahrbarer Schotterweg liegt. Gerade im Bereich des ehemaligen Steinbruchs präsentierte sich der Radweg derart ausgeschwemmt, dass ein Befahren mit dem Rad "lebensgefährlich" ist und bereits böse Stürze vorgekommen sind.
Von Hessen kommende Radwanderer wechseln deshalb rechtzeitig auf die Staatsstraße 2304 bis zur Ortsmitte Obersinn, um dort wieder auf den Sinntal-Radweg einzubiegen. Lioba Zieres sprach sich deutlich für den Ausbau des Lückenschlusses aus und fand die uneingeschränkte Unterstützung ihres Gremiums. Sie versprach, in Kürze Gespräche mit dem "Hessenforst" aufzunehmen.
Mit einer Gegenstimme votierte der Rat für eine Teilnahme an der nächsten Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetages für die kommunale Stromversorgung der Jahre 2023 bis 2025 für den Bezug von preiswerterem Normalstrom. Ludwig Dill sprach sich für eine beispielgebende Vorreiterrolle der Kommune zur Energiewende aus und würde die 400 Euro jährlichen Mehrkosten in Kauf nehmen.
Im März soll der Einbau der neuen digitalen Funkwasserzähler in den Häusern erfolgen. Diese Technik muss in die Wasserabgabesatzung eingearbeitet werden, erklärte die Bürgermeisterin. Jetzt empfahl das Landratsamt das Thema zurückzustellen, um die Rechtsentwicklung in den Satzungen zu überarbeiten.
Neues Notstromaggregat
"Beim jüngsten Feuerwehreinsatz gab deren Notstromaggregat nach 40 Jahren altersbedingt seinen Geist auf, und eine Reparatur ist nicht wirtschaftlich", stellte Bürgermeisterin Zieres fest. Von den eingeholten Angeboten legte die Firma Brandschutztechnik Schimpf (Aschaffenburg) mit 4640 Euro netto die preiswerteste Offerte vor und erhielt einstimmig den Zuschlag.
Zur besseren Ausleuchtung am ehemaligen Wohnhaus der Familie Kühn in der Spessartstraße wurde in der vergangenen Gemeinderatssitzung die Alternative einer Solarleuchte aufgeworfen. Eine von der RhönEnergie eingeholte Kostenschätzung sei mit 9000 Euro noch teurer als die bislang geprüften Varianten. Gespräche mit dem neuen Hauseigentümer erlauben jetzt den Einbau eines Dämmerungsschalters mit Abrechnung des Stromverbrauchs.
Dieser Tage sei die vom Markt georderte Schutzhütte des Naturparks Spessart am "Dreiländereck" beim Hof Dittenbrunn errichtet worden, sagte Zieres. Der Bauhof wird die Außenanlage herrichten.
Auch die Gemeinde Obersinn wehrt sich entschieden gegen die geplante Fulda-Main-Stromleitung, auch P43 genannt, die möglicherweise entlang der ICE-Schnellfahrtstrecke durch den Sinngrund führen könnte. Bürgermeisterin Lioba Zieres plant durch ein Mahnfeuer bei Dittenbrunn ihre Ablehnung gegen die Leitung deutlich zu machen.