
Ob der einzelne Bürger im Zuge der Grundsteuerreform künftig mehr oder weniger zahlen muss, das steht noch in den Sternen. Sicher ist jedoch, dass in der Gemeinde Roden im Jahr 2025 deutlich reduzierte Grundsteuer-Hebesätze gelten. Wie Bürgermeister Johannes Albert in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte, geht eine Schätzung des Bayerischen Landesamtes für Steuern davon aus, dass Roden mit den derzeitigen Hebesätzen auf 214 Prozent der bisherigen Einnahmen käme.
Vor dem Hintergrund, dass es sich dabei um keine verlässliche Prognose handele, schlug Albert erst einmal eine leichte Absenkung der Hebesätze auf 250 Prozent vor; aktuell liegen diese – sowohl bei land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken (Grundsteuer A) als auch bei bebauten und unbebauten Baugrundstücken (Grundsteuer B) – bei 300 Prozent.
Das war Stefan Weyer zu wenig. Sein Gegenvorschlag: 200 Prozent; wenn sich herausstelle, dass dies zu gering sei, könne man wieder erhöhen. Nach einigem Hin und Her beschloss das Gremium einstimmig (9:0), die Hebesätze für Grundsteuer A und B im kommenden Jahr auf jeweils 200 Prozent festzulegen. Bei der Gewerbesteuer bleibt es bei den bisherigen 300 Prozent.
Eine Pelletsheizung für Feuerwehrhaus und Bauhof
Für das neue Feuerwehrhaus und den Bauhof auf dem ehemaligen Redelbachareal soll mit einer Pelletsheizung weitergeplant werden, beschloss der Gemeinderat mit 7:2 Stimmen; dagegen votierten Annamaria Wundes und Stefan Fröhlich, die für eine Hackschnitzelheizung waren, weil man damit Holz, insbesondere Schadholz, aus dem eigenen Wald nutzen könnte.
Eigenes Holz zu verwenden wäre schön, räumte Stefan Weyer ein, aber Pelletsheizungen seien weniger aufwendig; er selbst habe eine Hackschnitzelheizung, die laufe nicht immer rund. Pelletsheizungen seien weniger störanfällig, meinte auch Gerhard Leibl.
Laut Bürgermeister Albert, der sich ebenfalls für eine Pelletsheizung aussprach, liegen die Anschaffungskosten einer Pelletsheizung bei knapp 28.000 Euro netto, die einer Hackschnitzelheizung einschließlich des dafür benötigten Bunkers bei knapp 32.000 Euro netto.
Für die Pelletsheizung werden ihm zufolge rund sieben Tonnen Pellets im Jahr benötigt, was Kosten von knapp 1700 Euro bedeute. Für die Herstellung der Hackschnitzel durch die Gemeindearbeiter schätzte er die Kosten auf 1500 Euro im Jahr.
Einstimmig stellte das Gremium die Jahresrechnung 2023 mit einem Gesamthaushaltsvolumen von 3,27 Millionen Euro fest, nachdem Christoph Henlein einen Bericht über die örtliche Rechnungsprüfung abgegeben hatte.
Zuschuss für den FC Roden
Ebenfalls einstimmig beschloss der Gemeinderat, auch im Jahr 2024 den außerschulischen Sport mit 0,18 Euro pro Mitgliedseinheit zu fördern. Konkret bedeutet dies, dass der FC Roden heuer einen freiwilligen Zuschuss von knapp 470 Euro bekommt.
Schließlich beantwortete Bürgermeister Albert noch eine dreiteilige schriftliche Anfrage von Gemeinderat Rolf Volkert. Volkerts Frage, ob beim Windpark Roden die Vergabe rechtskonform verlaufen sei, bejahte der Bürgermeister. Der Gemeinderat habe sich alle Interessenten angehört und nach Abwägung des Für und Wider einen fast einstimmigen Beschluss zugunsten der "Energie" gefasst.
Ferner wollte Volkert wissen, ob ein Gemeinderatsmitglied, das bei der "Energie" beschäftigt ist, bei der Vorstellung der anderen Konzepte den Raum hätte verlassen müssen. Laut Bürgermeister Albert wurde im Zusammenwirken mit der Rechtsaufsicht des Landratsamtes Main-Spessart geklärt, dass es sich im vorliegenden Fall nicht um persönliche Beteiligung gehandelt habe.
Zu Volkerts dritter Frage nach den Kosten der letzten Rohrbrüche sagte der Bürgermeister, die Leckortung der vier Rohrbrüche habe 800 Euro gekostet, die rund 1000 Kubikmeter weggelaufenes Wasser hatten einen Wert von rund 1800 Euro und die Kosten zur Beseitigung der Rohrbrüche lägen noch nicht vor.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Bürgermeister Albert bekannt, dass der Auftrag zur Beschaffung eines Mittleren Löschfahrzeugs zum Angebotspreis von rund 413.000 Euro an die Wiss GmbH & Co. KG Feuerwehrfahrzeuge (Herbolzheim) vergeben worden sei, der für die Beladung des Fahrzeugs für rund 22.600 Euro an die Albert Mahr Feuerwehrbedarf GmbH (Würzburg).
Der Ehrungsabend der Gemeinde Roden findet laut Albert am 28. Dezember statt.