
In der Gemeinderatssitzung am Montagabend wurde über die Leistungen diskutiert, die die Gemeinde an das Bischöfliche Ordinariat bezahlt. Seitens der Gemeinde wurden in der Vergangenheit jährlich 593,75 Euro als fassionsmäßige Leistungen an das Bischöfliche Ordinariat überwiesen. Das Ordinariat wurde nun aufgefordert, anspruchsbegründende Unterlagen vorzulegen, um Klarheit in die verworrene Angelegenheit zu bringen.
Aus dem Jahre 1979 existiert ein Schreiben, in dem die fassionsmäßigen Leistungen auf 541,05 Deutsche Mark (jetzt 276,63 Euro) beziffert wurden. Diese wurden mit einem Schreiben aus dem Jahr 1990 auf die nun aktuelle Summe von 593,75 Euro (1161,28 Deutsche Mark) erhöht.
Nachdem die Gemeinde diesen Betrag jahrzehntelang gezahlt hat, kann davon ausgegangen werden, dass die Erhöhung zumindest konkludent, also stillschweigend anerkannt wurde. Die zahlungsbegründenden Unterlagen liegen somit vor.
Aufgekommen war das Thema vor einigen Jahren im Gemeinderat bei einer Rechnungsprüfung und seitdem gab es verschiedene Gespräche und Schreiben.
Bürgermeister Thorsten Schwab erklärte, dass vor vielen Jahrzehnten nicht mit Bargeld gezahlt wurde, sondern mit Buchenholz. "Jetzt gibt es nicht mal mehr eine Brennstelle, aber ein Gewohnheitsrecht", so Schwab.
Guntram Leimeister schlug schmunzelnd vor, doch wieder auf die Holzzahlung zurückzugehen. Ansonsten war sich der Rat einig, dass man jetzt halt einmal zahlt und sich dafür nicht jedes Jahr aufs Neue ärgern muss. Nach dem Motto: Augen zu und durch.
Da es auch weiterhin zu Erhöhungen kommen kann, rät auch die Verwaltung der Gemeinde dazu, einen Ablösevertrag einzugehen, sodass der Sachverhalt zukunftsorientiert bereinigt wird.
Etwas zähneknirschend stimmte der Rat dann mit einer Gegenstimme von Guntram Leimeister einer Ablöse zum 25-fachen Satz zu, also einer Zahlung von 14.844 Euro.
Weitere Themen im Gemeinderat:
Einstimmig beschloss der Rat, das bestehende Darlehen bei der BayernLabo zum Ende der Zinsbindung mit einer Restsumme von 344.104 Euro umzuschulden. Die Gemeinde nimmt hierfür bei der Sparkasse Mainfranken ein Darlehen in gleicher Höhe zu einem Zinssatz von 2,94 Prozent auf. Das Darlehen soll eine Laufzeit von zehn Jahren und eine Zinsbindungsfrist von 10 Jahren haben.
Nachdem eine Prognose über die Hebesätze ohne konkrete Zahlen nicht hilfreich war, beschloss der Rat einstimmig, die Hebesätze der Grundsteuer A und B sowie die Gewerbesteuer bei 370 Prozent zu belassen. Dies wurde erst bei der Haushaltsplanung entschieden und es liegen noch keine Ergebnisse vor. "Schauen wir uns das Ende 2025 erst mal an und dann können wir nachsteuern", so Schwab.
Für Pflaster- und Straßenbauarbeiten am Gehweg "Am Sandrain" wurde die Firma Mietcenter aus Hafenlohr für 12.609 Euro beauftragt.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Gemeinde Hafenlohr analog zum Landkreis mit 13 Cent pro Mitgliedereinheit an der Sportförderung. Für den Tennisclub ergibt das 167 Euro und der Sportverein bekommt 1370 Euro.
Am Ende der Sitzung wurde Andre Pfeuffer als neuer Feldgeschworener in Windheim vereidigt. Das Amt des Feldgeschworenen ist das älteste kommunale Ehrenamt, erklärte Schwab. Windheims Obmann Bernd Stahl gratulierte Pfeuffer und freut sich, dass die Siebener in Windheim nun wieder komplett sind und der Altersdurchschnitt jetzt etwas gesunken ist.