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Himmelstadt
Gemeinde-App für Himmelstadt soll Informationen für den Alltag bündeln
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 24.06.2023 03:11 Uhr

Eine App für Smartphones, die alle Alltagsinformationen aus dem Ort bündelt, das verspricht der Unternehmer Johannes Vollnhals. Nachdem die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der ILE "Main-Wein-Garten" vom Konzept seiner Gemeinde-App beeindruckt waren, stellt sie der Geschäftsführer der von ihn gegründeten Firma Cosmema nun auch in den Gemeinderäten der Kommunen vor.

Der 22-jährige kommt aus Gaimersheim in Oberbayern und die Idee entstand im ersten Corona-Jahr. Damals suchte er umständlich im Netz danach, wo seine Familie den Grünschnitt hinbringen könnte, nachdem sie den Garten auf Vordermann gebracht hatte. Das wollte er besser machen. Inzwischen hat er einen Bachelor im Informatikbereich, 20 Mitarbeitende und er ist sogar mit dem Bund im Geschäft.

Über 200 Gemeinden nutzen die App bereits

Die Gemeinde-App nutzen nach einen Angabe schon über 200 Gemeinden, in Main-Spessart kam kürzlich Zellingen dazu. Sie wird immer individuell angepasst, was vier bis sechs Wochen dauert, und dann unter dem jeweiligen Namen der Kommune in die App-Stores gestellt. Dort ist sie etwa schon als "Markt Zell", Gemeinde Erlabrunn" und "Gaimersheim" zu finden.

Bürgerinnen und Bürger können sie kostenlos und ohne Registrierung nutzen. Das ist den Jungunternehmer wichtig, der in seiner Präsentation von hohen Nutzerzahlen sprach, da eine Registrierung auch immer eine Hemmschwelle bilde. Andere Apps etwa für das Wetter oder Warnungen wie Kat-Warn oder Nina würden oft heruntergeladen, aber kaum genutzt. Solche Apps seien für die "unliebsamen Überraschungen" des Alltags nicht gemacht. Als praktisches Beispiel nannte Johannes Vollnhals wie bei einem Wasserrohrbruch üblicherweise Betroffene über das kurzfristige Abstellen des Wassers informiert werden: Meist per Hören-Sagen, teils mit Handzetteln. Die Gemeinde-App sei lokal umfassend und einfach praktisch.

Das gilt auf für die Verwaltungen selbst. Sie brauchen niemanden, der dafür (neben gemeindlicher Homepage, Mitteilungsblatt und eventuell sozialen Medien) Daten einpflegt. Das erledige eine Künstliche Intelligenz im Hintergrund, die Neuigkeiten von der Homepage oder aus dem Ratsinformationssystem übernimmt.

Notdienstes, ÖPNV und Nachbarschaftshilfe integriert

Zudem hat die Firma Cosmema mit vielen Institutionen Verträge abgeschlossen, zum Beispiel mit dem Apothekenverband und der kassenärztlichen Vereinigung, um auf die Datenbanken mit den Notdiensten zugreifen zu können. Auch der ÖPNV ist integriert – von der Bahn bis hin zu allen 47 Verkehrsverbünden in Bayern. Vereinsvorsitzende könnten Neuigkeiten an die Integrierte Leitstelle schicken, die sie schnell aber nicht ungeprüft in die App stellen. Neben "amtlichen Rubriken" und gemeindlichen Leben gibt es in der App zum Beispiel auch einen Bereich für Nachbarschaftshilfe.

Kosten würde die Gemeinde-App Himmelstadt einmalig 2900 Euro und dann 185 Euro im Monat, der Wartungsvertrag würde immer ein Jahr laufen. Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von Himmelstadt waren interessiert, aber auch skeptisch. So berichtete etwa Harald Gangl von seiner Erfahrung mit Outdoor- und Wanderapps. Er gebe inzwischen Wege in die fünfte App ein, weil die Systeme davor aufgekauft und geschluckt wurden und das eigentlich Wertvolle, die von Benutzerinnen und Benutzern eingepflegten Wege und Orte, nicht mehr auffindbar waren. Andere Räte fürchteten Probleme, falls Verträge mit Apotheken- oder Ärzteverbänden auslaufen.

 
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