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Himmelstadt
Gelungener Dialektabend mit Mundartkonzert
Siggi Juhasz & die Dukes präsentierten viele Eigenkompositionen im fränkischen Dialekt.
Foto: Walter Haimann | Siggi Juhasz & die Dukes präsentierten viele Eigenkompositionen im fränkischen Dialekt.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 10.08.2021 03:22 Uhr

Abwechslungsreiches Programm begeisterte das Publikum

„Himmelstadt, die doppelte Lüge – Dialekt und Lebensart“, so lautet der ins Hochdeutsche übersetzte Titel des kürzlich erschienenen Dialektbuches von Wolfgang Schäfer. Unter diesem Motto stand auch der bereits für 2020 angekündigte Dialektabend, der nun endlich – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln – auf dem Vorplatz des Pfarrzentrums stattfinden konnte. Alexandra Röder moderierte durch den kurzweiligen Abend und begrüßte die Gäste, unter denen neben Vertretern der Gemeinde auch der Kreisheimatpfleger für den Altlandkreis Karlstadt Georg Büttner, der Vorsitzende des Dialektvereins Unterfranken Benedikt Feser aus Büchold sowie Frau Dr. Monika Fritz-Scheuplein vom Unterfränkischen Dialektinstitut an der Universität Würzburg waren.

Röder übernahm aus gesundheitlichen Gründen auch die Vorstellung des Dialektbuches in Vertretung für den Buchautor. Schäfer hat über 10 Jahre Wörter und Redewendungen zusammengetragen, Gedichte verfasst, alte Fotos gesichtet und Erinnerungen aufgeschrieben. Entstanden ist eine 200-seitige Lektüre zum Himmelstadter Sprachgebrauch mit vielen historischen Fotoaufnahmen.

Im Anschluss an die Buchvorstellung präsentierte Fritz-Scheuplein in einem Kurzvortrag die Einordnung Himmelstadts in den unterostfränkischen Sprachraum. Die 2. Bürgermeisterin Marie-Luise Schäfer bedankte sich bei Wolfgang Schäfer für sein großes Engagement und freut sich, dass mit dem Buch ein Stück Himmelstadt in Erinnerung bleibt. Den Dank nahm dessen Enkelin Lilly Schmitt stellvertretend entgegen und überbrachte seine Grußworte.

Es folgten Mundartbeiträge von Himmelstadter Originalen wie Thomas Detter mit einer Hommage an seinen Vater, den „Giebels Vetter“, der sich für sein Zuhause den schönsten Fleck im Ort am „Giebel“ aussuchte und später wieder ins Dorf ziehen musste. In der Pause nahm Detter als „Himmelstadter Lausbub“ das Publikum mit auf einen kurzen Rundgang durch den Ort, begleitet von Gstanzl und Kurzgeschichten. Der Weg führte unter anderem an der ehemaligen Bäckerei Dernbach vorbei. Detter zitierte hierzu das im Dialektbuch abgedruckte, unterhaltsame Gedicht „Der Beck und sei Weck“.

Rudolf Schmitt las die Satire zur Muttergotteserscheinung von 1926 aus dem Buch vor und erzählte Anekdoten aus seiner Jungend. Er sei quasi zweisprachig aufgewachsen – seine Mutter war aus Karlburg, sein Vater aus Himmelstadt. Auch wurde er vom Zellinger Dialekt beeinflusst, da sein Elternhaus, das Mühlenanwesen, erst nach dem Ortsschild kommt. So würden die Johannisbeeren auf der Himmelstadter Seite Kannsdräuweli heißen, während man Richtung Zellingen nur noch Gonzerdräuweli vorfindet. Ein weiterer Programmpunkt war ein humorvolles Gespräch zwischen Elli und Lilly Schmitt, den beiden Enkelinnen von Schäfer, die hierbei bekannte Dialektsprüche verwendeten.

Beste Stimmung verbreitete auch das Konzert „Dahöm und Daus“ mit Siggi Juhasz & die Dukes im zweiten Teil des Abends. Mit Eigenkompositionen zur Heimat, Beatsongs aus aller Welt und gekonntem Wortwitz begeisterten sie das Publikum. Ob die Reise von Büchold über Aschi zum Schneewittchen nach Lohr oder der Ausflug in die österreichische Musikszene – ein Erlebnis.

Mit einer leckeren fränkischen Brotzeit und ausgezeichneter Unterhaltung bei tollem Ambiente konnten die Besucher einen wahrhaft gelungenen Abend erleben, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Von: Ingrid Haimann Vorsitzende AK 1200 Jahre Himmelstadt

Elli und Lilly Schmitt geben Dialektsprüche aus dem Buch ihres Großvaters zum Besten.
Foto: Walter Haimann | Elli und Lilly Schmitt geben Dialektsprüche aus dem Buch ihres Großvaters zum Besten.
 
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