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Lohr
Gelungene Hommage an Heinrich Schütz
Inniger Kantatengottesdienst in der Auferstehungskirche in Lohr zum Gedenken an den 350. Todestag des Komponisten Heinrich Schütz.
Foto: Rita Gress | Inniger Kantatengottesdienst in der Auferstehungskirche in Lohr zum Gedenken an den 350. Todestag des Komponisten Heinrich Schütz.
Rita Greß
 |  aktualisiert: 13.11.2022 02:29 Uhr

Mit einem festlichen Kantatengottesdienst in der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche gedachte die Lohrer Kirchengemeinde am Sonntag dem 350. Todestag von Heinrich Schütz. Er galt als der größte deutsche Komponist des Frühbarocks und war die zentrale Figur in der evangelischen Kirchenmusik vor Johann Sebastian Bach.

Schütz, geboren 1585 im thüringischen Kostritz und von 1613 bis zu seinem Lebensende Hofkapellmeister am kursächsischen Hof in Dresden, schuf bis ins hohe Alter eine neue Qualität in der protestantischen Kirchenmusik: facettenreich in ihrer Klangfülle, tiefgründig, harmonisch ausgewogen und von melancholischer bis schwermütiger Schönheit. Und seiner musikalischen Handschrift wurden ausnahmslos alle Mitwirkenden des Konzerts mit ungemein sicherem Einfühlungsvermögen gerecht.

Den Auftakt gestaltete der zwölfköpfige Coro piccolo, begleitet vom Instrumentalensemble in der Motette "Sumite Psalmum" ("Hebt an mit Psalmen"). Das Stück gedieh zum beschwingten Lobgesang Gottes. Für Mezzosopranistin Johanna Krell bildet die Musik von Schütz einen der Schwerpunkte in ihrem Repertoire. Sie brillierte ihn ihrem Solo "Singet dem Herrn ein neues Lied" aus der "Symphoniae sacrae II".

Brillante Soli

Das selbe Attribut darf sich fraglos Michael Albert (Bass) anheften für sein Solo "Ich liege und schlafe" (Psalm 3) aus dem kleinen geistlichen Konzert, ebenso der Coro piccolo für "Aller Augen warten auf dich, Herre" (Psalm 145).

Dekan Till Roth hatte seine Predigt unter den Wochenspruch gestellt "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder sein." Schütz' Musik habe seine Epoche in rund 500 Werken auf Deutsch und zum Teil auf Lateinisch zum Ausdruck gebracht. "Er schuf Bilder des Friedens", so Roth. Der Überlieferung nach habe Schütz die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und Psalmen aufgefangen und sei in den Nöten des Dreißigjährigen Kriegs und persönlicher Schicksalsschläge zum Tröster geworden.

Meisterlicher Schlusspunkt

Nach anderthalb Stunden Konzert setzte Organist Genzel mit "O Lux beata Trinitas" von Michael Praetorius (1571 bis 1621; Vorgänger von Schütz als Hofkapellmeister in Dresden) einen wahrhaft meisterlichen und von riesigem Applaus begleiteten Schlusspunkt hinter einen nachklingenden Festgottesdienst.

 
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