„Ganz zufrieden“ mit dem, was im vergangenen Jahr erreicht wurde, zeigte sich Vorsitzender Günter Felbinger in der Jahresversammlung des Vereins „Stadtmarketing Gemünden aktiv“.
Umstrukturierung, Professionalisierung und die Veranstaltungen seien die drei Schwerpunkte der Arbeit des vergangenen Jahres gewesen. Der Zusammenschluss der „Werbegemeinschaft Gemünden aktiv“ mit dem Stadtmarketing vor einem Jahr erforderte Neuausrichtung und Zusammenfinden, so Felbinger. Die an drei Tagen der Woche geöffnete neue Geschäftsstelle in der Altstadtpassage und die beiden Geschäftsführerinnen Else Platzer und Helena Neuf ermöglichen Leistungen, die ehrenamtlich nicht mehr zu schaffen gewesen seien.
Großflächiger Schriftzug
Bei den Veranstaltungen wurde Bewährtes gepflegt, aber auch aktuelle Anlässe wurden aufgegriffen. Felbinger nannte als Beispiele unter anderem Brückenfest, Fährcafé und Brückenspechte. Mit den Bauernmärkten kam er auf 31 Veranstaltungen im vergangenen Jahr. „Alle sind positiv verlaufen“, so der Vorsitzende. 2016 hatte man es nur auf 22 Veranstaltungen gebracht.
Schiffsanleger, Grillplatz und ein großflächiger Schriftzug mit dem Namen der Stadt für alle, die auf dem Schiff vorbeifahren, sind Projekte, an denen der Verein dranbleiben will. Die Schaufenster leer stehender Geschäfte zu nutzen, die Internetseite des Vereins zu überarbeiten und die Einführung einer Online-Verkaufsplattform für die Gemündener Geschäfte sind weitere Vorhaben.
Dank fürs „offene Ohr“
Eine Brötchentaste an Parkscheinautomaten, die Pflasterdiskussion oder die Teilaufhebung der Fußgängerzone nannte Felbinger auch als Baustellen des Vereins. Er dankte Bürgermeister Jürgen Lippert für das offene Ohr der Stadt, „selbst wenn wir mit Vorschlägen kommen, die auf den ersten Blick absurd klingen“.
Bei den künftigen Marketing-Aktivitäten kündigte Helena Neuf unter anderem einen Ausbau der Faltblatt- und Bannerwerbung an und eine Teilnahme am Bayerischen Stadtmarketing-Preis.
Alle Märkte werde der Verein unter jeweils wechselnde Mottos stellen, informierte Else Platzer. Den Auftakt macht der Frühlingsmarkt am 25. März unter dem Motto „Gemünden blüht“. Ende April heißt es „Gemünden grillt“, im Herbst „Gemünden werkelt und kreiert“ und im November „Gemünden bäckt“.
Wie ein kleiner Betrieb
Auch für die lange Einkaufsnacht gibt es schon Vorschläge für ein Motto. Der derzeitige Favorit ist „Petticoat und Minirock“, der Titel eines der drei Stücke der Scherenburgfestspiele. Die nächste große Veranstaltung aber wird am 16. März das Einschwimmfest werden, wenn der Mittelteil der neuen Mainbrücke eingebaut wird.
Der Verein Stadtmarketing Gemünden aktiv sei mittlerweile ein kleiner Betrieb, sagte Monika Poracky, die die Kasse führt. Im vergangenen Jahr wurden etwa 82 000 Euro Einnahmen verbucht. Die beiden größten Posten waren die rund 30 000 Euro, die bei Veranstaltungen erwirtschaftet wurden, und die 15 000 Euro von der Stadt. An Ausgaben kamen bisher rund 68 000 Euro zusammen, noch aber ist die Abrechnung nicht vollständig.
Die Kassenprüfer hatten an den Zahlen nichts auszusetzen, die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig. Für das Jahr 2018 kalkuliert Poracky mit Einnahmen und Ausgaben von jeweils rund 98 000 Euro. Die Steigerung ist vor allem den anfallenden Personalkosten geschuldet. Der Verein hofft, dass die Stadträte einer Verdoppelung des städtischen Beitrags zu den Finanzen auf dann 30 000 Euro zustimmen.
Diskussion über Beiträge
Eine Überarbeitung der Mitgliedsbeiträge beantragte Peter Schäfer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Volksmusik. Nach der Neuformierung verlangte der Stadtmarketingverein 60 Euro Beitrag – statt früher 30 Euro. „Das ist für uns viel Geld“, so Schäfer. Man wolle den Verein lieber durch kostenlose Auftritte unterstützen, wie das beim Brückenfest und anderen Gelegenheiten geschehen ist, als durch hohe Beiträge.
Vorsitzender Günter Felbinger sicherte zu, dass man das Thema in der nächsten Vorstandssitzung behandeln werde und eine Änderung vorbereiten wird. Schließlich wolle man weitere Vereine als Mitglied gewinnen. Er wolle dann versuchen, die Änderung zeitnah umzusetzen, so Felbinger. Mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wäre das möglich.