Finanzielle Probleme gibt es bei der Außenrenovierung der Dreifaltigkeitskirche in Bischbrunn. Das kam in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag zur Sprache. Trotz Untersuchungen und Gutachten gefährden nun "unvorhersehbare Schäden am Dachstuhl der Kirche" laut einem Schreiben der Kirchenverwaltung das bisherige Finanzierungskonzept. Von der politischen Gemeinde werde daher eine Beteiligung von zehn Prozent an der gesamten Bausumme erwartet, heißt es in dem Brief weiter. Das entspricht etwa einem Betrag in Höhe von 60.000 Euro. Die Gemeinde hatte eine Bezuschussung bereits im März des letzten Jahres abgelehnt.
Die Formulierung "wird erwartet" stieß im Ratsgremium sauer auf. Gemeinderat Gert Günzelmann fand, dass dies nicht dem Zeitgeist entspreche. Dritter Bürgermeister Bürgermeister Thomas Fuhrmann warnte vor einem Präzedenzfall. Laut in der Sitzung anwesender Kirchenvertreter hätte "schon vor zehn Jahren" renoviert werden müssen, was jedoch durch das Baumoratorium der Diözese nicht möglich gewesen sei. Die Kirchenverwaltung könne die Darlehenskosten bei den heutigen Baupreisen nicht allein tragen. "Was ist eine Kirche, was ist eine Kirchengemeinde im Ort noch wert?" appellierte Lothar Wiesmann an den Gemeinderat. Bürgermeisterin Agnes Engelhardt wollte keine Diskussion auf dieser Ebene führen. Die Gemeinde sei schlicht damit ausgelastet, ihre eigenen Liegenschaften zu unterhalten. Der Haushalt sei deswegen sehr eng gestrickt. "Wir haben keine Schatulle, die wir einfach so öffnen können". Eine grundsätzliche Zusage einer prozentualen Förderung hielt sie für nicht machbar. Vor einem endgültigen Beschluss gab das Ratsgremium den anwesenden Kirchenvertretern die Aufgabe, die tatsächlich neu entstandenen Mehrkosten zunächst einmal zu beziffern.
Ehemalige Grundschule muss brandschutztechnisch auf Vordermann gebracht werden
Außerdem befasste sich der Gemeinderat mit notwendigen Brandschutzmaßnahmen in der ehemaligen Grundschule in der Frankenstraße in Bischbrunn. Das Gebäude ist von der St. Kilian-Schule aus Marktheidenfeld angemietet. Für deren Betrieb ist ein aktueller Brandschutz unerlässlich. Die Gemeinde hatte daher das Sachverständigenbüro für Brandschutz von Fabian Beck aus Bischbrunn mit der Erstellung eines Brandschutzkonzeptes beauftragt. Die notwendige brandschutztechnische Ertüchtigung des Gebäudes wurde dann vom Architekturbüro SAM Hochbau Planungs GmbH aus Babenhausen geplant und geschätzte Baukosten berechnet.
In der Sitzung erläuterten Beck und der zugeschaltete Architekt Michael Riegelbeck von SAM die Problempunkte und technischen Möglichkeiten, die ehemalige Grundschule brandschutztechnisch auf Vordermann zu bringen. Ursprünglich sei zwar einmal eine automatische Brandmeldeanlage gefordert worden, wurde aber damals nicht ausgeführt. Würde dies jetzt nachgeholt, entstünden dauerhaft hohe Wartungskosten, so die Experten. Das Gremium war sich daher einig, eine sogenannte Clusterlösung umzusetzen. Hier werden Teilnutzungseinheiten von bis zu 600 Quadratmetern durch feuerhemmende Trennwände und Brandschutztüren aufgeteilt und mit einer funkvernetzten internen Rauchwarnanlage kombiniert.
Vorteil: Alle Räume bleiben nutzbar
Die Lösung hat zudem den Vorteil, dass alle Räume ohne Einschränkungen nutzbar sind. Für die Maßnahmen werden insgesamt Kosten in Höhe von etwa 120.000 Euro geschätzt, wobei noch verschiedene Prüfungen im Bestand erfolgen müssen. Ohne Gegenstimme nahm der Gemeinderat Kenntnis vom Brandschutzkonzept und stimmte der Berechnung der Baukosten zu. Die Verwaltung wurde mit der Weiterführung der Maßnahme beauftragt.
Die Bürgermeisterin gab in nichtöffentlicher Sitzung gefasste Beschlüsse bekannt. Der Neubau von Wasserleitung und Fremdwasserableitung im Rahmen des Ausbaus der Kreisstraße in Bischbrunn ging für 312.200 Euro an die Firma Engelhaupt aus Mittelsinn. Die Sanierung der Gemeindestraßen Jägerstraße, Steinbruchweg und Steinstraße im Blow-Patcher-Verfahren übernimmt für 26.800 Euro die Firma Luley.