Am Montag traf sich der Gemeinderat Hafenlohr zu einer außerplanmäßigen Sitzung mit nur einem Tagesordnungspunkt: „Auftragsvergabe - Gehölzrückschnitt auf der ehemaligen Bahnlinie im Bereich der künftigen Umgehungsstraße“. Bürgermeister Thorsten Schwab erklärte mit einer PowerPoint-Präsentation den Grund für die Eile.
Es geht dabei um die geplante Umgehungsstraße, die am ehemaligen Bahndamm verlaufen wird. Da dort die geschützte Zauneidechse beheimatet ist, müssen die Tiere umgesiedelt werden, was nur in der Zeit von April bis September geschehen darf. Das macht vorab eine Rodung in dem Bereich nötig, erklärte der Bürgermeister auf Anfrage.
Die Rodung ist einerseits nötig, um vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen für die auf dem Bahndamm vorkommende Zauneidechse umsetzen zu können, und andererseits, damit nach Eingang des Planfeststellungsbeschlusses, der für Herbst erwartet wird, sofort mit der Baumaßnahme begonnen werden kann. Eine möglichst zügige Abwicklung des Verkehrsprojektes liege im öffentlichen Interesse.
Die Untere Naturschutzbehörde sei mit der Rodung des Gehölzbestandes einverstanden, wenn die Maßnahme spätestens am 28. Februar beendet werde und die Wurzelstöcke im Boden verblieben, sagte Schwab. Sollte dies nicht möglich sein, müsste mit der Rodung bis zum Frühjahr 2020 gewartet werden, wodurch sich auch die Baumaßnahme entsprechend verzögern würde.
Daher wurde über Revierförster Matthias Huckle ein Angebot für die Rodung des Bahndamms eingeholt. Die Kosten, die nach Aufwand berechnet werden, schätzt Huckle auf rund 20 000 Euro. Die Gemeinde bekommt allerdings auch Geld für die Verwertung der Bäume und Büsche als Hackschnitzel zurück. Die Menge lässt sich allerdings schwer schätzen und wird wohl zwischen 400 Euro und 1800 Euro liegen.
Der Gemeinderat erteilte einstimmig der Firma „Für Ihre Bäume“ aus Gemünden den Auftrag für die Entbuschung des Bahndammes unter der Voraussetzung, dass die Arbeiten bis spätestens 28. Februar erledigt sind.