20 Bürgerinitiativen aus vier Bundesländern entlang der geplanten Suedlink-Trasse wollen einen Bundesverband gründen und eine bundesweite Kundgebung entlang der Trasse durchführen. Das haben sie jetzt in Fulda vereinbart. Die Mitglieder von 20 Bürgerinitiativen (BI) aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern trafen auf Einladung der Fuldaer Bürgerinitiative „Fuldatal“ am Trätzhof zusammen. „Wir haben wichtige Vereinbarungen für die kommenden Wochen getroffen“, erklärt BI-Vorsitzender Johannes Lange aus Kämmerzell.
Die betroffenen Initiativen wollen einen BI-Landesverband Hessen und einen Bundesverband gegen SuedLink gründen, um die Kräfte gegen die Trassenpläne zu bündeln. Am Montag, 15. Dezember, soll um 18 Uhr eine bundesweite Demonstration entlang der geplanten SuedLink-Trasse stattfinden. Zum Trassenbau soll Anfang 2015 in Fulda ein öffentlicher Konvent stattfinden. „Wir erwarten mehrere 100 Teilnehmer“, sagt Lange.
Flaggen und Aufkleber in Arbeit
Die Initiativen wollen weiter Unterschriften zur Übergabe an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin sammeln. „Zudem sind Flaggen und bundesweit einheitliche Autoaufkleber in Arbeit, um auch visuell in der Öffentlichkeit den Widerstand gegen die geplante Trassenführung deutlich zu machen“, erklärt der Fuldaer BI-Vorsitzende.
Unterdessen fand in Lehnerz die vierte Bürgerversammlung in Fulda zu SuedLink statt. Erneut war die Halle mit 200 Besuchern brechend voll. Guntram Ziepel als stellvertretender Vorsitzender der BI Fuldatal verwies darauf, dass der aktuelle Entwurf des Netzentwicklungsplans mehrere SuedLink-Trassen und zudem eine Wechselstromtrasse von Mecklar nach Grafenrheinfeld durch Osthessen vorsehe. Wenn sich denn eine Leitung als notwendig herausstelle, dann müsse diese als durchgängige Erdverkabelung ausgeführt werden, die in jüngsten Kostenvergleichen auf die Gesamtstrecke hin nicht teurer sei. Es müsse lediglich dafür gesorgt werden, dass der Auftrag an die Bundesnetzagentur erweitert werde: Neben der Freileitung mit Teilverkabelung müsse kostenmäßig eine volle Erdverkabelung mit aufgenommen werden. Ziepel sagte, die BI stelle sich auf eine Klage ein. Die Versammlung verabschiedete eine Resolution, in der die Bürger die SuedLink-Trasse durch Fulda ablehnen.
Wenn Trasse, dann Erdkabel
Norbert Herr, CDU-Fraktionschef im Fuldaer Kreistag, fordert, die Trasse über Thüringen zu prüfen: „Ist der Weg durch Hessen unvermeidlich, muss eine komplette Erdverkabelung geprüft werden.“ Eine Variante sei die Nutzung der Kali+Salz-Pipeline von Neuhof zur Oberweser. Das erhöhe die Zustimmung der Bürger.