Bei drei Gegenstimmen vergab der Stadtrat von Arnstein den Auftrag zur Erhöhung des Dammes am Bücholder Fischteich. Die Arbeiten wird die Firma Ullrich in Elfershausen für 47 500 Euro übernehmen. Zuvor hatte es im Gremium kritische Stimmen zu dieser Maßnahme gegeben.
Seit gut 25 Jahren beschäftigt das Thema die Bücholder und den Stadtrat von Arnstein. Der etwa 6500 Quadratmeter große Fischteich nordwestlich des Stadtteils ist nicht nur ein beliebtes Freizeitziel und Treffpunkt des Sportfischervereins, sondern auch ein Regenauffangbecken, das Niederschläge im Bereich des Afterbankgrabens aufnimmt, speichert und geregelt abgibt. Begrenzt wird der Teich durch einen knapp 80 Meter langen und fünf Meter hohen Erddamm. Rund 500 Meter entfernt und etwa 20 Höhenmeter tiefer beginnt die Ortsbebauung von Büchold.
Für die baulichen Vorschriften des Damms bezog sich das Wasserwirtschaftsamt bislang auf das so genannte „Jahrhunderthochwasser“. Diesen angenommenen, theoretischen Niederschlagsbelastungen musste die Konstruktion standhalten. Nicht zuletzt aber durch die zunehmenden Starkregen und Überschwemmungen der vergangenen Jahre wurden nun die Vorgaben um den Faktor zehn – also bezogen auf das „Jahrtausendhochwasser“ – angehoben. Der Damm sollte somit diesen neuen Anforderungen angepasst werden. Als notwendige Maßnahme wurde eine Erhöhung um 80 Zentimeter angesehen.
Der Überlauf bei ungewöhnlichem Starkregen soll nach wie vor, aber größer ausgelegt, durch eine befestigte Überlaufschwelle am südlichen Ende des Teiches erfolgen. Bisher konnten bei Starkregen drei Kubikmeter pro Sekunde passieren, künftig sollen es bis zu zwölf sein können. Ziel des Ablaufs ist, dass das Wasser nur bis zu einer gewissen Höhe gestaut wird und dann kontrolliert abläuft. Bei einem unkontrollierten Überschwappen des Damms könnte die Krone beschädigt werden und im schlimmsten Fall der Damm brechen, so die Befürchtung des Wasserwirtschaftsamtes.
Ob das theoretische Jahrtausendhochwasser jemals kommen wird und wenn ja, wann, gab den Stadtratsmitgliedern reichlich Anlass zur Diskussion. Während Stadtrat Johannes Keidel von übertriebenem Behördenwahnsinn sprach und meinte, dann müsste man auch in den anderen Ortsteilen, zum Beispiel in Binsbach, aktiv werden, drängten seine Kollegen Notker Wolf und Fritz Suckfüll, die Sicherheit der Bücholder Bürger nicht aufs Spiel zu setzen. Die Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz wies darauf hin, dass in diesem Jahr letztmalig die Möglichkeit bestehe, rund die Hälfte der Kosten von 47 500 Euro an staatlichen Zuschüssen zurückzuerhalten.
Auf die Hinweise der Stadträte Josef Grodel und Bernd Röll versicherte Verwaltungschef Horst Herold, dass gewiss auch in den anderen Bereichen, wie im Arnsteiner Kesselgraben, geeignete Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen würden. Grodel empfahl zudem noch, ein Gesamtkonzept zu erstellen.