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Würzburg
Gefälschter Militärausweis? Polizei ging davon aus, dass angeklagter Afghane einwandfrei Deutsch kann
Der Mann aus dem Raum Lohr spricht praktisch kein Wort Deutsch, eine Vernehmung bei der Polizei lief aber auf Deutsch. Ein abgeliefertes Geständnis ist deshalb unwirksam, ärgerte sich der Richter.
Ein Afghane musste sich in Würzburg wegen eines gefälschten Militärausweises verantworten.
Foto: Silvia Gralla | Ein Afghane musste sich in Würzburg wegen eines gefälschten Militärausweises verantworten.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 02.12.2024 02:33 Uhr

Die Gerichte tun sich schwer mit asylrechtlichen Verfahren. Auch Vorsitzender Richter Rene Uehlin hat damit Erfahrungen gesammelt. "Das Verfahren läuft mal wieder so richtig besch... – wie so häufig", stellte er nach wenigen Minuten Verhandlung gegen einen jungen Afghanen fest und blickte dabei auf die Staatsanwältin. Ein 27-Jähriger hatte gegen einen Strafbefehl des Amtsgerichts Gemünden wegen Urkundenfälschung Einspruch erhoben. Der Einspruch, der dem Gericht schriftlich vorlag, richtete sich jedoch nur gegen die Höhe der Tagessätze, nicht jedoch gegen den Strafbefehl und das von ihm vermeintlich abgegebene Schuldeingeständnis. Schon bald zeigte sich in der Hauptverhandlung vor dem Würzburger Amtsgericht, dass der junge Mann ein solches überhaupt nicht abgegeben hatte.

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