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Hundsbach
Gedenksteine für verstorbene Juden herrichten
Im Gemeindegebiet gibt es zwei Gedenksteine, die an verstorbene Juden erinnern. Hier die Stele am „Billenberg“, in unmittelbarer Nähe des von Erwin Keller aufgestellten Holzkreuzes. Es wurde die  Meinung vertreten, dass die Gemeinde hier zur Renovierung und Unterhaltung der beiden Gedenksteine beitragen  könnte.
Foto: Ernst Schneider | Im Gemeindegebiet gibt es zwei Gedenksteine, die an verstorbene Juden erinnern. Hier die Stele am „Billenberg“, in unmittelbarer Nähe des von Erwin Keller aufgestellten Holzkreuzes.
Ernst Schneider
 |  aktualisiert: 09.11.2021 02:41 Uhr

Mit Beschluss vom 22. Juli dieses Jahres genehmigte der Eußenheimer Gemeinderat die Photovoltaikanlage "Arbig" nordöstlich von Aschfeld. Dies erforderte nun die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für dieses Gebiet. Gleichzeitig bedeutet dies auch den formalen Verfahrensbeginn.

Inklusive der Ausgleichsflächen umfasst das Gebiet 21,7 Hektar und wird als "Sondergebiet für Photovoltaikanlagen" gewidmet. Kostenträger ist die "Südwerk Projektgesellschaft mbH" aus Burgkunstadt. Um die Errichtung der Photovoltaik-Sonderfläche zu ermöglichen, war auch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Arbig" erforderlich. Für beide Vorhaben führte Bürgermeister Achim Höfling die Abstimmung herbei, die mehrheitlich zugunsten der beiden Vorhaben ausfiel.

Im weiteren Sitzungsverlauf stimmte das Ratsgremium ohne Gegenstimmen dem Neubau einer Lagerhalle in Münster sowie dem Bauantrag zum Anbau eines Wohnhauses in Eußenheim "Neue Dorfstraße" 4 zu. Auch dem Antrag auf Nutzungsänderung einer Forstdienststelle in ein Einfamilienhaus mit Büroraum und Aufstockung des Seitenflügels für die Unterbringung eines Wohnraums auf dem Grundstück "Am Gerbertsthal" 2 in Eußenheim stimmte der Rat ohne Gegenstimmen zu.

Anschließend informierte der Bürgermeister das Ratsgremium ausführlich über den Verlauf der Bürgerversammlungen in den Ortsteilen der Gemeinde (wir berichteten ausführlich). Lediglich bei den bei allen Bürgerversammlungen aufkommenden Klagen über die Zunahme des Verkehrs und des undisziplinierten Parkens in den Ortsstraßen kam es innerhalb des Rates zu einigen Diskussionen. Wie in Österreich üblich, sollten durch die Aufstellung sogenannter "Streetbuddys" (kleine Kinderfiguren) die Autofahrer auf besondere Gefahrenstellen für Kinder hingewiesen werden. Den Vorschlag, in allen Wohngebieten die Regelung rechts vor links beziehungsweise Tempo 30 einzuführen, nannte Bürgermeister Achim Höfling eine interessante Möglichkeit, um den zunehmenden Automobilverkehr und der ebenfalls zunehmenden Raserei zu begegnen. Um diesem grundlegenden Problem zu begegnen, besteht die Möglichkeit, dies in den Bebauungsplänen zu regeln.

Der sogenannte "DenkOrt Deportationen" e.V. am Würzburger Hauptbahnhof erinnert mit künstlerisch gestalteten Koffern und Rucksäcken an die deportierten Juden aus Unterfranken. Nun wurde der "DenkOrt" um weitere Gepäckstücke erweitert und die Bitte an allen Kommunen in Unterfranken herangetragen, sich finanziell daran zu beteiligen.

Geteilte Meinungen

Der Gemeinerat war dazu geteilter Meinung. Man vertrat die Meinung, es fehle der direkte Bezug zu Eußenheim. Gemeinderat Ludwig Keller wies darauf hin, dass es im Gemeindegebiet zwei Gedenksteine, die an verstorbene Juden erinnern. Einer stehe am "Billenberg" in unmittelbarer Nähe des von Erwin Keller aufgestellten Holzkreuzes, und der andere stehe an der "Alten Karlstadter Straße". Er war der Meinung, man solle lieber das Geld dazu verwenden, diese beiden Gedenksteine herzurichten und zu unterhalten. Ohne die Dramatik dieser damaligen Deportationen verkennen zu wollen, schloss sich der Gemeinderat dem Vorschlag von Ludwig Keller an.

Zum Abschluss des öffentlichen Sitzungsteils gab Bürgermeister Achim Höfling noch bekannt, dass in Anbetracht der steigenden Inzidenzzahlen bei den Gemeinderatssitzungen die "3-G-Regelung" angewendet wird.

 
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