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Karbach
Gedenkstein an Schleifmühle erinnert an abgeschossenen Flieger
Zur Weihe war aus Sachsen eigens der Neffe von Alfred Surau angereist. Das Denkmal im Springbachtal soll der Erinnerung und der Mahnung zugleich dienen.
Pastoralreferent Alexander Wolf erteilt dem neuen Gedenkstein, der an Alfred Surau erinnert, den kirchlichen Segen.
Foto: Josef Laudenbacher | Pastoralreferent Alexander Wolf erteilt dem neuen Gedenkstein, der an Alfred Surau erinnert, den kirchlichen Segen.
Josef Laudenbacher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:04 Uhr

Während eines Luftkampfs über dem Spessart wurde am 14. Oktober 1943 die Me 109 des 27-jährigen Jagdfliegers Alfred Surau abgeschossen. Wie Surau ums Leben kam, hat Heimatforscher Kurt Schüll aus Marktheidenfeld recherchiert. Der frühere Oberlehrer hat auch den Gedenkstein im Bischbrunner Springbachtal nahe der Schleifmühle angestoßen. Bei der Weihe am Samstag blieb er jedoch wie immer bescheiden im Hintergrund.

Einige Dutzend Gäste waren zur Feier gekommen, die maßgeblich von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Karbach unter ihrem Vorsitzenden Karl-Heinz Vogel mitgestaltet wurde. Als ziemlich mühsame Angelegenheit bezeichnete Kreisvorsitzender Rainer Schmitt (Kürnach) die Vorgeschichte, bis diese Veranstaltung und die Genehmigung zum Setzen des Steines möglich wurde. Die Organisatoren hätten sich gefreut, einen Vertreter der Gemeinde Bischbrunn begrüßen zu können. Der fehlte.

Neffe aus Sachsen dankt für Aufklärung und Erinnern

Eine weite Anfahrt hatte der Neffe Suraus, Klaus-Rüdiger Mekschrat, der aus dem sächsischen Schönberg in den Spessart kam. Mekschrat: "Erfreulich ist, wenn noch lebende Angehörige 77 Jahre nach dem Tod ihres Verwandten erfahren, wo und wie dieser gestorben ist". Mit Tränen in den Augen dankte er Kurt Schüll für seinen großen Einsatz und die Freude, die er der Familie damit machte. 

Am Gedenkstein seines Onkels Alfred Surau: Klaus-Rüdiger Mekschrat, der den weiten Weg von Sachsen auf sich genommen hatte.
Foto: Josef Laudenbacher | Am Gedenkstein seines Onkels Alfred Surau: Klaus-Rüdiger Mekschrat, der den weiten Weg von Sachsen auf sich genommen hatte.

Auch Karl-Heinz Vogel schloss sich dem Dank an Schüll an. Jahrelang hatte dieser über den Absturz recherchiert, eine Dokumentation erstellt und sich für den Gedenkstein eingesetzt. Vogels Dank galt auch den beteiligten Reservisten, den Musikern Klaus Väth, Walter Rügamer und Ludwig Martin, dem BRK, dem ehemaligen Fallschimjäger  Valentin Wamser, Forstbetriebsleiter Florian Vogel sowie  der Chefin der Firma Zöller Marktheidenfeld, Christiane Hofmann, die den Gedenkstein anfahren ließ. Die Kosten für den Schotter und Transport hatte der SRK Karbach übernommen. Der Gedenkstein solle als Mahnung und Erinnerung an diese schreckliche Zeit dienen, so Vogel. 

Pastoralreferent, Alexander Wolf (Marktheidenfeld) erinnerte an Alfred Surau, der schwer verwundet hier zu Boden ging. Schleifmühlenbesitzer Otto Christ habe noch helfen wollen und den Verletzten mit dem Pferdewagen nach Wertheim gebracht. Doch Surau starb im Krankenhaus. Wie Kurt Schüll recherchiert hat, schwebten an jenem Tag zahlreiche amerikanische Bomberbesatzungen und Piloten an ihren Fallschirmen zu Boden. Ein Wehrmachtssoldat glaubte vermutlich, auf einen US-Soldaten zu schießen und traf Surau. Der Leichnam wurde mit der Bahn nach Tewellen (Ostpreußen) zurückgeführt und im Heimatdorf bestattet.

Wolf appellierte an die Anwesenden, sich für den Frieden in Familie und Gemeinschaft, in Politik und Gesellschaft einzubringen. Er verwies auch auf die Bundeswehreinsätze in vielen Teilen der Welt, die Opfer fordern. Der Glaube an Gott helfe das Leid zu tragen.

 
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