Es war ein großes Paket an Tagesordnungspunkten, die die Räte am Dienstag in der Dreschhalle berieten und beschlossen. Von vielen davon profitieren die Bürger ganz direkt.
So billigte das Gremium einstimmig den aktuellen Planentwurf mit Kostenschätzung für den Umbau und die Erweiterung des Fürstin-Wanda-Hauses. Die Maßnahmen sind schon mehrere Jahre ein Thema im Rat. Die geschätzten aktuellen Kosten belaufen sich inklusive 19 Prozent Umsatzsteuer auf 406 850 Euro. Die Verwaltung wurde beauftragt, zeitnah einen Förderantrag bei der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken zu stellen. Baubeginn soll möglichst 2021 sein, sobald dies förderrechtlich zulässig ist. Weiterhin beschossen die Räte, die Mietpreise zur Gebäudenutzung für 25 Jahre einzufrieren.
Finanzielle Puffer
Der Architekt Rudi Tröger vom Büro Rüger und Tröger stellte die Planungen vor. Zur Aktualisierung der bisher vorliegenden Kostenschätzungen habe man auf die bestehenden Angebote zehn Prozent aufgeschlagen, außerdem wurden finanzielle Puffer berücksichtigt. Im Außenbereich soll eine Rampe für den barrierefreien Zugang entstehen, und im Foyer sind umfangreiche Arbeiten geplant. Insbesondere sollen die Damen- und Herrentoilette umfassend saniert und eine behindertengerechte Toilette eingebaut werden.
Zweiter Bauabschnitt ist der Bürgersaal. Dort soll unter anderem die Faltwand entfernt werden, es sollen eine neue Decke mit indirekter Beleuchtung eingezogen und der Boden bearbeitet werden. Technisch geht es um den Einbau von Multimediaelementen sowie einer Induktionsschleife für Hörgeräte. Änderungen soll es auch in der Küche des Gebäudes geben. Hier sollen neue Geräte, eine Lüftung und eine bessere Strukturierung mit mehr Freiraum die Nutzung verbessern.
Hinsichtlich der Küchenplanung wurde von den Räten betont, die Vereine und andere Nutzer mit einzubeziehen. Es müsse vorab geklärt werden, ob überhaupt Bedarf an einer voll ausgestatteten Küche besteht. Gefragt wurde weiterhin, ob die Gefahr von überraschenden Mehrkosten entstehe, wie dies schon bei anderen öffentlichen Bauprojekten in der Marktgemeinde der Fall war. Tröger erläuterte, die Lüftungsanlage des Gebäudes sei eine große Unbekannte, bei der die geplanten Beträge unsicher seien. Bei der Küche hingegen, könnte der Betrag niedriger als geplant ausfallen.
Auf die Frage, ob Eigenleistungen möglich wären, antworteten Bürgermeister Klaus Thoma und der Architekt, diese seien nur im kleinem Rahmen zum Beispiel beim Ausräumen und Küche abbauen möglich, alles andere seien Spezialgewerke, die von Fachleuten ausgeführt werden müssen. Grund für den Beschluss zur Festschreibung der Mietpreise war, dass Mehreinnahmen durch Mieterhöhungen die Förderung schmälern würden.
Freuen können sich die Bürger auch über etwas gesenkte Entwässerungsgebühren sowie Wasserverbrauchsgebühren. Einstimmig beschloss das Gremium deren Neukalkulation für die Zeit bis Ende 2024. Die Gebühren für Schmutzwasser sinken auf 1,77 Euro pro Kubikmeter (bisher 1,84 Euro) und 0,12 Euro pro Quadratmeter maßgebliche Fläche für Niederschlagswasser (bisher 0,14 Euro). Der Wasserpreis sinkt auf 2,08 Euro pro Kubikmeter (zuvor 2,38 Euro).
Förderbetrag erhöht
Freuen können sich auch alle, die das kommunale Städtebauförderprogramm 2021 bis 2023 in Anspruch nehmen wollen, denn die maximalen Zuschüsse steigen deutlich. Diese werden zu 60 Prozent vom Freistaat Bayern und zu 40 Prozent von der Marktgemeinde getragen. Gefördert werden Maßnahmen zur Erhaltung der Gestalt der vorhandenen Wohn,- Betriebs-, und Nebengebäude mit ortsbildprägendem Charakter sowie Anlage und Neugestaltung von Vor- und Hofräumen mit öffentlicher Wirkung zur Erhaltung und Gestaltung des Ortsbild. Der bisherige Zuschuss lag bei 33 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 7669 Euro, und basiert auf einem Beschluss von 1997. Mehrheitlich entschied das Gremium den maximalen Förderbetrag auf 15 000 Euro deutlich zu erhöhen.