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Retzbach
Gebäude der Benediktushöhe sollen verkauft werden
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 30.09.2021 02:44 Uhr

Ende November schließt die Arbeitnehmerbildungsstätte auf der Benediktushöhe. In der Retzbacher Bürgerversammlung erklärte Bürgermeister Stefan Wohlfart, dass die Gebäude Eigentum der Diözese Würzburg sind und verkauft werden sollen.

Eine Verwertungsgesellschaft verschickte bereits Exposes an potentielle Interessenten. Daraus erfuhr Wohlfart, dass das ältere Gebäude über einen Luftschutzbunker verfügt, der zuletzt las Lager genutzt wurde. Die Gemeinde machte die Verwaltungsschule und die Hanns-Seidel-Stiftung auf den Verkauf aufmerksam.

Weil Gebäude und Grundstück im Flächennutzungsplan derzeit als "Fläche für Sozialbedarf" eingetragen sind, könnten Bildungsträger die Gebäude formlos einziehen. Einer anderen Nutzung müsste die Gemeinde dagegen zustimmen. Denkbar wäre etwa Gastronomie, auch weil es neben der eigentlichen Bildungsstätte mit professioneller Küche auch ein neueres Gästehaus gibt.

Baugebiet "Klinge" nahm viel Raum ein

Wegen Gerüchten und Anfragen ging der Bürgermeister auch auf das Vorkaufsrecht der Gemeinde ein. Zwar werde er als Bürgermeister über jeden Verkauf informiert, das Vorkaufsrecht bestehe aber nur innerhalb von Sanierungsgebieten und die Gemeinde müsse Interesse (etwa eine geplante Nutzung oder Entwicklung des Bereichs) nachweisen. Für das ehemalige Försterhaus (neben dem Kindergartenneubau) entschied der Gemeinderat, das Vorkaufsrecht nicht zu ziehen. Ein Haus in der unteren Hauptstraße neben dem alten Rathaus stehe derzeit gar nicht zum Verkauf, das seien nur haltlose Gerüchte.

Viel Raum nahm im Bericht das Bürgermeisters das Baugebiet "Klinge" in Retzbach ein, bei dem scheinbar nichts vorangeht. Das liege an den Auflagen der unteren Naturschutzbehörde (Landratsamt), die sich an eine 2019 getroffene und inzwischen Vereinbarung nicht mehr gebunden fühle und bei Gesprächen im Mai und Juni 2021 Nachforderungen stellte. Dazu gehöre auch ein Fällen von Bäumen, was erst im Herbst möglich ist. Noch strittige Fragen sollen am 14. Oktober bei einem Termin mit der unteren und oberen Naturschutzbehörde (Regierung von Unterfranken) geklärt werden. Auch die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern seien immer noch schwierig.

Erschließung des Gewerbegebiet noch in diesem Jahr

Wahrscheinlich früher bebaubar wird die Erweiterung des Retzbacher Gewerbegebiets sein. Doch auch dafür kämpfte sich der Gemeinderat kürzlich durch eine längere Stellungnahme der unteren Naturschutzbehörde, die forderte, dass in dem Bebauungsplan acht Forderungen für öffentliche und private Grünflächen aufgenommen werden. Dazu gehört, dass nur standortgerechte und gebietsheimische Gehölze gepflanzt werden dürfen, vorzugsweise im Herbst oder Winter, und sie zu erhalten oder nötigenfalls zu ersetzen sind. Grasflächen dürfen nicht gemulcht werden, vielmehr ist das Schnittgut abzutransportieren, chemischer Pflanzenschutz und Düngemittel sind verboten. Manche Stellungnahmen widersprachen sich auch, so kritisiert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dass auf den Ausgleichsflächen bei extensiver Ackerbewirtschaftung nicht einmal die mechanische Unkrautbekämpfung erlaubt ist.

Für das Gewerbegebiet hofft der Bürgermeister auf den Beginn der Erschließung noch in diesem Jahr. Zwei größere Firmen stünden schon bereits, auch für die anderen Grundstücke gebe es Nachfrage.

Ganz frisch "von der Regierung" überbrachte Wohlfart die Nachricht dass die Retzbacher Wasserversorgung eine zweite Einspeiseleitung erhält. Diese soll von Zellingen her durch den Maindüker erfolgen und die Versorgungssicherheit verbessern.

Kommunale Verkehrsüberwachung beginnt

Schon bald, am 1. Oktober, beginnt im Markt Zellingen die kommunale Verkehrsüberwachung (ruhender Verkehr) erinnerte Stefan Wohlfart. Bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in Zellingen und Retzbach wartet die Gemeinde auf den Förderbescheid, in Duttenbrunn ist sie schon abgeschlossen. Fertig ist auch das Urnenfeld im Retzbacher Friedhof. In der oberen Grabreihe wurden aufgelassene Doppelgräber vom Bauhof als Grünfläche hergerichtet, um Ruhebänke aufstellen zu können. Aus dem Regionalbudget gefördert wurde ein Erweiterungsstreifen am Gesundheitsgarten mit Barfußgehpfad.

Zum geplanten Neubau des Feuerwehrhauses teilte Stefan Wohlfart mit, dass noch nach einem alternativen Grundstück gesucht werde mit dem Ziel einer schnelleren Umsetzbarkeit.

 
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