Verteilt an verschiedenen Stellen in Wald und Flur im Bereich der Gemarkungsgrenze zwischen Homburg und Dertingen hat Ursula Schaller aus Homburg Vogel-Fütterungsplätze errichtet und versorgt diese seit vier Jahren das ganze Jahr über. Alle zwei bis drei Tage im Winter mit 20 Kilogramm Sonnenblumenkernen und etwa 20 Meisenknödeln und Erdnüssen. Im Sommer etwa alle vier bis fünf Tage ebenfalls diese Menge.
Die Naturfreundin betrachtet die Fütterung als notwendig und beruft sich dabei auf den Ornithologen und Verhaltensforscher Peter Berthold, der von 1991 bis 2005 Leiter der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee war. Der Wissenschaftler kam zu der Erkenntnis, dass ganzjährig gefütterte Vögel früher brüten, mehr Eier legen und mehr ihrer Jungen überleben und durch die Ganzjahresfütterung die Vogeldichte höher wird.
An manchen Stellen in der Natur hat Ursula Schaller einen „Notstand“ ausgemacht: „Es gibt so gut wie keine breiten Wegränder mit Wildblumen mehr, wo Insekten leben und Vögel sowie Kleintiere ihre Nahrung finden.“ Sie appelliert an ihre Mitmenschen, ihre Zuständigkeit und Fürsorge über die eigene Gartengrenze zu erweitern.
Neben der Fütterung hat sie Nistkästen für verschiedene Vogelarten aufgehängt. Einfach sei es, Tränken anzulegen. In heißen Sommermonaten werden diese von Igeln, Eichhörnchen und auch Rehen genutzt. Eine hilfreiche und günstige Maßnahme sei ein eingegrabener Mörteleimer mit Ausstiegshilfe in Form eines Holzes, damit Kleintiere darin nicht ertrinken.
Ursula Schaller würde sich freuen, wenn sich mehr Menschen um Vogel-Futterstellen kümmern würden. Sie sieht die Fütterung der Vögel als einen Beitrag gegen das Artensterben und hat kein Verständnis, dass in der heutigen Zeit, wegen Nahrungsmangel viele Arten lautlos verschwinden. Durch mehr Blühstreifen in der Kulturlandschaft würden alle Lebewesen, sogar Spaziergänger, profitieren. Insekten würden wieder mehr Nahrung finden, und das Vogelfüttern könnte letztendlich reduziert werden.