zurück
MAIN-SPESSART
Furcht vor Monopolisten
hop
 |  aktualisiert: 05.04.2013 12:04 Uhr

Die N-Ergie AG aus Nürnberg sei bei der Windkraft ein Einsteiger, schreibt der Bundesverband Windenergie Unterfranken in einer Stellungnahme zu der Informationsveranstaltung, die die N-Ergie und die Karlstadter Dallmayer GmbH in Karlstadt für Bürgermeister und Gemeindevertreter abgehalten hatte. Wie berichtet, warnten die Veranstalter dort vor schlechten Verträgen, falschen Standorten und unrentablem Verkauf des erzeugten Stroms.

Der Bundesverband Windenergie (BWE) schreibt in seiner Stellungnahme, grundsätzlich begrüße er, dass mittlerweile auch die Betreiber (im vorliegenden Fall die N-Ergie AG aus Nürnberg) konventioneller Kraftwerke beabsichtigen, künftig Windkraftanlagen zu bauen und zu betreiben.

In Karlstadt hatten Vertreter der N-Ergie betont, künftig werde man energiewirtschaftliche Kenntnisse benötigen, um ein Windrad lukrativ zu betreiben. Der BWE weist jedoch darauf hin, Wissensträger und Innovationstreiber der Windenergienutzung seien kleine und mittelständische Unternehmen (sogenannte KMU). Aufgrund der Dynamik dieser Unternehmen sei es in der Vergangenheit gelungen, die Stromgestehungskosten der Windenergienutzung inflationsbereinigt um mehr als 50 Prozent zu senken.

23 000 Anlagen in 22 Jahren

In den vergangenen 22 Jahren hätten vor allem KMU gemeinsam mit Bürgergesellschaften mehr als 23 000 Windkraftanlagen in Deutschland geplant, errichtet und betreiben diese. „Konzerne der Energieversorgung und Stadtwerke haben in der Regel nur geringe Erfahrungen in der Nutzung der Windenergie in Süddeutschland“, heißt es in der Stellungnahme.

Die KMU hätten aufgrund ihres Engagements ausreichend energiewirtschaftliche Kenntnisse. „Tatsächlich war dies jedoch nicht ausreichend, sondern es war notwendig, durch langjährige Gespräche mit den Entscheidungsträgern die Rahmengesetzgebung derart zu ändern, dass die etablierten Energieversorgungsunternehmen verpflichtet wurden, den Strom aus Windkraftwerken zu einem Mindestpreis (siehe EEG) zu vergüten. Auf diese Weise war es Energiegenossenschaften, anderen Betreibergesellschaften und KMUs möglich, die Windenergienutzung voranzubringen.“

Der BWE weist darauf hin, „dass die altbekannten Unternehmen der Energiewirtschaft die Entwicklung der Windenergienutzung in Deutschland nicht vorangetrieben haben.“ Sie besäßen bisher keine nennenswerten Marktanteile.

Der BWE fürchtet, dass die derzeitigen Vorschläge des Bundeswirtschaftsministers Philipp Rösler und des Bundesumweltministers Peter Altmeier die Kosten der Energiewende nicht mindern, sondern nur viele der bisherigen Wissensträger in die Insolvenz treiben. „Das Ziel der früheren Monopolisten und Oligopolisten wäre damit zumindest teilweise erreicht. Monopolisten und Oligopolisten haben jedoch noch nie eine Senkung der Preisgestehungskosten um inflationsbereinigt 50 Prozent und mehr binnen 20 Jahren auch nur angestrebt.“ Mit N-Ergie arbeiten die Gemeinden Zellingen und Himmelstadt zusammen (wir berichteten).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bundesverband Windenergie
Peter Altmeier
Philipp Rösler
Windenergie
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Duene
    E.ON ist einer der 10 größten Betreiber von WKAn weltweit.
    E.ON trifft seine Standortentscheidungen aufgrund energiewirtschaftlicher und technischer Kenntnisse, die schon immer nötig waren - nicht erst jetzt.
    Es gibt dafür auch schon immer Bürgerbeteiligungen - sogar welche, vor denen nicht auf Graumarktlisten gewarnt wird - nämlich Aktienbeteiligungen.

    Lesenswert:

    [url=http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:geldanlage-oeko-energie-was-hinter-prokons-verlockungen-steckt/70052954.html ]Was hinter Prokons Verlockungen steckt[/url]

    [url=http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/grauer-markt-windkraft-prokon-schuettet-viel-aus-verdient-aber-weniger/7685806-8.html ]Grauer Markt - Windkraft[/url]

    Geschädigte der Eurogruppe - knapp 120 Mio € Schaden mit Beteiligungen

    Stiftung Warentest: Gefährliche Investitionen für Kleinanleger
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten