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Glasofen
Füracker: Auszeichnung für lebendige Traditionen in Bayern
Die Glasflder vor dem Heimatministerium.
Foto: Florian Graser | Die Glasflder vor dem Heimatministerium.
Bearbeitet von Markus Erhard
 |  aktualisiert: 03.08.2024 02:40 Uhr

Seit 2003 stellt die Unesco immaterielle kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit. Überall auf der Welt sollen überliefertes Wissen und Können, das einen wesentlichen Bestandteil unserer Alltagskulturen ausmacht, als immaterielles Kulturerbe sichtbar gemacht sowie Maßnahmen unterstützt werden, die zur Erhaltung und Weiterentwicklung geeignet sind. Darüber berichtet das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat. Neben dem Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gibt es in Bayern ein eigenes Landesverzeichnis, das nun 82 Eintragungen enthält.

Die öffentliche Inszenierung eines evangelischen Hochzeitszuges aus der ehemaligen Grafschaft Wertheim durch den Gesang- und Trachtenverein Glasofen soll das Wissen über lokale historische Hochzeitsbräuche und Trachten aus der Zeit um 1890/1900 sowie die mit ihnen verbundenen handwerklichen Fähigkeiten vermitteln. Aufführungen finden bei festlichen Gelegenheiten vor Ort und in der Umgebung statt, aber auch bei Ereignissen wie dem Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfests. Die kontinuierliche Brauch- und Trachtenpflege begann 1951 mit der Gründung einer Trachtengruppe durch einen örtlichen Lehrer. Neben den Umzügen stehen die Bewahrung und Nachbildung der historischen Kleidungsstücke, Kenntnisse um deren angemessene Verwendung und das teilweise sehr komplizierte Ankleiden im Fokus der Erhaltungsbemühungen, heißt es in der Mitteilung, die den evangelischen Hochzeitszug als gutes Praxisbeispiel.

Bewahrung und Weitergabe kultureller Schätze

"Lebendige Traditionen wie Bräuche und Feste, Musik und Tanz, Wissen um die Natur und traditionelle Handwerkstechniken verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und sie verbinden Menschen! Das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ist seit März um weitere dreizehn kulturelle Ausdrucksformen reicher", freute sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Urkundenübergabe in Nürnberg. Die Bewahrung und Weitergabe dieser kulturellen Schätze wirke identitätsstiftend und stärke den Zusammenhalt in unserer vielfältigen Gesellschaft. Immaterielles Kulturerbe zeichnet sich durch seine Wandlungsfähigkeit aus. Mit Ideenreichtum und Kreativität könnten auch junge Menschen für langjährige Traditionen begeistert werden. Diese Begeisterung und das damit verbundene Engagement mache Bayern so lebens- und liebenswert, führte Füracker weiter aus. Die neuen Einträge im Bayerischen Landesverzeichnis zeigen seiner Meinung nach, wie sich unzählige Menschen im Wissen um die eigenen Wurzeln und mit Weitblick auf die Zukunft für ihre lebendige Tradition und ihre Heimat einsetzen. "Ihnen gebührt höchster Respekt und außerordentlicher Dank für ihren Einsatz für unsere Heimat Bayern!", sagte der Ministe. 

Auszeichnung durch Staatsminister Albert Füracker.
Foto: Florian Graser | Auszeichnung durch Staatsminister Albert Füracker.

Informationen zum Bewerbungsverfahren finden sich unter www.ike.bayern.de. Interessierte und Antragsteller können sich bei der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern informieren, Tel.: (089) 51556144 oder ike@volkskunde.badw.de

 
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