Das schrieb im März 1978 der schon länger verstorbene Heimatforscher Richard Elzenbeck. Am Wochenende feiert das Gasthaus ein besonderes Jubiläum: Es ist seit 150 Jahren im Familienbesitz. Von der Gründung des Wirthauses während der Erbauung der Burg auf dem „Guggelberg“ im frühen 12. Jahrhundert bis heute war die Gaststätte in der Mitte des Städtchens gleichwohl stets Ort der Einkehr und der Geselligkeit, manchmal der stillen Zuflucht und oft der ausgelassenen Freude an den Traditionsfesten der Rienecker.
Seit 1857 hat die Gaststätte Familientradition: von Johann Trost kaufte das „Wirths Anderla“ (Andreas Wirth) das Haus und stellte einige Jahre später die bis heute noch geltenden Geschäftsverbindungen zur Lohrer Brauerei her. Viele Generationen später, nach dem „Wirths Aödel“ (Adam Wirth), dem „Wirths Alwis“ und dem „Aödels Schorsch“ (Georg Wirth) ist die Gaststätte heute nach mehreren Erweiterungen, Umbauten und einer Generalsanierung im Besitz vom Ehepaar Horst und Ingeborg Wirth. Sie pflegen die Gastwirtstradition weiter, die sie von Trudel Wirth 1996 angeboten und auch übernommen hatten.
Dabei war es lange nicht so klar, was mit dem „Löwen“ weiter geschieht. Denn Horst Wirth stand mit seiner Ausbildung und seinem Kochkönnen vor rund 12 Jahren vor einer Lebensentscheidung: „Ich hatte Möglichkeiten, international in der besten Hotelbranche zu arbeiten, ein gut geführtes Haus im Taubertal zu übernehmen oder den Löwen in Rieneck auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen – es siegten Herz und Gefühl“, blickt Wirth auf diese schwierige Zeit zurück. Bereut habe er den Entschluss mit seiner Familie bis heute nicht. Denn nach der Renovierung, damals noch im Zuge der Förderung über die Altstadtsanierung, hat sich seine Gaststätte zu einem beliebten Anziehungspunkt der Gastronomie in Franken entwickelt, die allen Grund hat, die 150-jährige Familientradition Wirth am Wochenende kräftig zu feiern.