Bürgermeister Franz-Josef Sauer zeigte sich zufrieden, dass in Arnstein nicht nur die Lust am Bauen stabil ist, sondern dass vor allem viele Maßnahmen im Sinne der Priorität "innen vor außen" im Vordergrund steht. Mehr als die Hälfte der elf Bauanträge betreffen Maßnahmen zur Nachverdichtung, dem Umbau zu Wohnraum und Erweiterungen.
In Heugrumbach wird in der Brühlstraße ein Wohnhaus umgebaut und erweitert, in der Todenbütteler Straße von Büchold erhält ein Haus einen Anbau mit zusätzlichem Wohnraum, in der Arnsteiner Grabenstraße wird im Untergeschoss und im Dachgeschoss je eine zusätzliche Wohnung eingebaut und in Halsheim steht der Umbau einer Scheune an. In Gänheim soll ein bestehendes Dach abgebrochen und das Wohnhaus aufgestockt werden. Dadurch erhält das Gebäude drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss.
Kritik am erneuten Verstoß gegen Genehmigungen
Neubauten gibt es im Ölgässchen sowie im Ölmühlweg von Arnstein. Im letzteren Fall störte sich Stadtrat Martin Fischer, dass hier erneut gegen bestehende Genehmigungen verstoßen wurde und nun im Nachhinein die notwendigen Änderungen beantragt werden. Im Mai hatte der Rat noch das Vorhaben für einen Neubau in Gähneim abgelehnt, weil der Bauwerber die Zufahrt über städtischen Grund geplant hatte. Nun wird diese über das eigene Grundstück realisiert. Die Überschreitungen der Braugrenzen für das Haupthaus und en Carport mit Garage sowie das erhöhte Sparrenwiderlager wurde akzeptiert.
Als eigenes Bauvorhaben genehmigte der Stadtrat die Tektur zum Bauantrag zur Einrichtung einer Kindertagesstätte ins Erdgeschoss der Musikschule. Das Landratsamt hatte hier eine zweite Fluchttür gefordert. Ebenfalls in eigener Sache war die Nutzungsänderung im Erdgeschoss der Mittelschule, wo jetzt ein Werkraum eingebaut werden soll.
Mit acht Ja-Stimmen und sieben Ablehnungen akzeptierte der Arnsteiner Stadtrat knapp die Bauleitplanung zum Flächennutzungs- und Landschaftsplanes "Solarpark Zeuzleben". Kritik gab es hier hauptsächlich am Verbrauch von landwirtschaftlich genutzter Fläche.
Stadtrat genehmigt die Verkaufsstrukturen am Sicherdorfer Berg
Jetzt soll es bald endgültig mit dem Verkauf der fast 100 Bauplätze im Neubaugebiet "Sicherdorfer Berg" in Arnstein losgehen. Für die knapp 100 Parzellen liegen nach Angabe des Kämmerers Maximilian Nunn 45 belastbare Anfragen vor. Die erlassenen Rahmenbedingungen legen nicht nur die Preisfenster, sondern auch die Vergabemodalitäten fest. Endgültige Preise stehen allerdings erst dann fest, wenn die Kosten der Erschließung bekannt sind.
Grundsätzlich gilt, die Bauplätze werden vollerschlossen im Gesamtkostenpreis verkauft. Der Richtpreis von 260 bis 280 Euro pro Quadratmeter gilt für Einfamilienhäuser, für Mehrgeschoss- oder Wohnungsbau wird die Spanne zwischen 285 und 299 Euro festgelegt. Der Standort wird mit einem eigenständigen und standortsicheren Energiekonzept versehen. Doppel- oder Reihenhäuser in eigener Regie sind erlaubt.
Bau muss spätestens vier Jahre nach dem Kauf beginnen
Beim Auswahlverfahren der Kaufinteressenten gilt der Bewerbungseinlauf in zeitlicher Reihenfolge, dabei werden vorhandene Vormerklisten und Interessenten berücksichtigt. Beim mehrgeschossigen Wohnungsbau entscheidet der Stadtrat nach dem Bewerbungsprinzip. Die Reservierung gilt für maximal sechs Monate. Beim Abschluss des Vorvertrags wird eine einmalige Verwaltungsgebühr von 100 Euro erhoben, zusätzlich eine Kaution von 1000 Euro. Diese wird im Kauffalle zum Abzug gebracht, bei Rücktritt aber einbehalten.
Im Sichersdorfer Berg gilt für die Käufer eine Bauverpflichtung, die den Beginn der Bautätigkeit innerhalb der kommenden vier Jahre nach Abschluss der Erschließung und der Eigentumsübertragung vorschreibt. In begründeten Ausnahmen (beispielsweise bei Materialverknappung oder Lieferengpässen) kann eine Verlängerung um ein Jahr erfolgen.