"Oh du schöne … Herbstzeit" lautete dieses Jahr das Motto für den Andreasmarkt. Mit dem Schneefall am Sonntagmorgen schaute sogar kurz der Winter vorbei. Nach der Corona-Zwangspause gab es bei dem gut besuchten Marktsonntag auch einige Neuerungen.
Auf dem Marktplatz fiel erfahrenen Besuchern sofort auf, dass Aktionsbühne diesmal vor der Sparkasse – statt wie sonst vor dem Landratsamt – stand und sogar überdacht war. Das wurde gemacht, um alles unterbringen zu können: Gleich zwei Foodtrucks mit Fleischgerichten sowie Spätzle, die auch rege genutzt wurden, den Stand der Stadtmarketing Karlstadt mit Glühwein und Kinderpunsch, das Kinderkarussell, die BRK-Bereitschaft Karlstadt mit einem Rettungswagen und Bastelstände für Kinder und Erwachsene.
Das kleine Dach sollte verhindern, dass das Musikprogramm wie zuletzt beim Oktobermarkt ins (Regen)wasser fällt, was auch klappte: Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Michael Hombach spielte die Big Band der städtischen Musikschule auf, abgelöst vom jungen "Dreiklang" aus den Musikvereinen Gambach, Eußenheim und Gössenheim sowie der Inklusionsband MIPpies.
Flohmarkt auf dem Kübelplatz
Bei der Stadtjugendpflege konnten Kinder Weihnachtssterne aus Butterbrot-Tüten basteln. Gleich daneben zeigte die Dritte Bürgermeisterin Anja Baier, wie man herbstliche oder weihnachtliche Kränze aus Fichten- und Thujazweigen bindet. Von der großen Nachfrage war sie überrascht.
Deutlich kleiner als gewohnt fiel der Floh- und Trödelmarkt aus, alle Stände davon fanden diesmal auf dem Kübelmarkt Platz. Dafür waren sie oft mit besonderer Liebe zum Detail gestaltet. Und vielleicht profitierte davon auch der Kunst- und Handwerkermarkt im historischen Rathaus mit 19 Ausstellern – etwas weniger als vor Corona, aber dafür gleich mit fünf neuen Ausstellern, die Perlenstaucherle, Holzskulpturen, Hand- und Näharbeiten, Aquarellbilder oder Kissen anboten.
Jubiläen konnten Gregor Glückler aus Rohrbach (Weinachtskrippen-Figuren und -Zubehör) mit 25 Jahren, Reinhold Riedmann aus Heßlar (Weihnachtskrippen und Vogelkästen) mit 20 Jahren und Gunther Schmelz aus Retzbach (filigrane Holz- und Drechselarbeiten) mit 15 Jahren feiern.
Neben den geöffneten Geschäften, davon viele mit besonderen Aktionspreisen, durften die fahrenden Händler nicht fehlen. Während es in der oberen Hauptstraße mit edlen Bränden, Schmuck, Punsch, Nadelhandarbeiten, Brot, Handschuhen an anderem aus Schafwolle sowie Geschirr beim Lionsclub und Bekleidung recht übersichtlich zuging, war die untere Hauptstraße wieder reich bestückt – mit Bekanntem wie Gesundheitsprodukten, Nudeln und Äpfeln, Bauelementen oder Dekoartikeln aus Holz.
Kein "Geschiebe in der Hauptstraße"
Neue Angeboten waren ebenfalls zu finden, wozu Maroni, Honig, Keramik, Babykleidung, Kosmetik, ein Imbiss und Feinkost gehörten. Am Marktplatz durften die "Klassiker" Gewürzstand, Crepés, Gummibärchen und der Lions-Club mit seinen Adventskalendern nicht fehlen. Weil es dort diesmal keine Flohmarktstände gab, "gehörte" der obere Teil der alten Bahnhofstraße quasi Weinbau Frank mit Glühwein, Aschfelder Kipf und Glühwein.
Insgesamt war der Andreasmarkt trotz des zeitweise nasskalten Wetters gut besucht. Schon relativ früh waren mehr Leute als sonst üblich in der Stadt unterwegs. Dafür blieb der große Andrang, von manchen auch "Geschiebe in der Hauptstraße" genannt, eher aus.