Die jüngste Sitzung des Marktgemeinderates Obersinn drehte sich in großen Teilen um das Thema Windkraft. Wie in den umliegenden Kommunen auch, wurde den Gremiumsmitgliedern die geplante Änderung des Regionalplanes für die Region Main-Rhön vorgestellt. Hier wurden speziell im Abschnitt Windenergie neue Vorranggebiete ausgewiesen, von denen auch die Kommunen des Sinngrundes profitieren könnten. Hierdurch wird die Errichtung von Windrädern in den Gebieten der Kommune grundsätzlich ermöglicht.
Im Vorfeld der Sitzung fand bereits eine Eigentümerversammlung der betroffenen Grundstückseigentümer statt. Im Rahmen dieser sind keinerlei negative Rückmeldungen erfolgt. Die Vorsitzende Lioba Zieres stellte fest, dass nach Paragraph 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes durch den Betreiber einer Windkraftanlage maximal 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde an die Kommune gezahlt wird. Betroffen seien Gemeinden, die sich innerhalb eines Radius von 2,5 Kilometer um eine solche Anlage befinden.
Falls mehrere Kommunen betroffen sind, muss eine Abstimmung des Betreibers mit allen Kommunen erfolgen. Eine Beteiligung würden diese dann entsprechend des Anteils ihres betroffenen Gebietes berücksichtigt. Eine weitere Eigentümerversammlung soll noch mit den Nachbargemeinden Aura und Fellen stattfinden, mit welchen der Abschluss eines Vertrages mit der Firma Endura Kommunal aus Freiburg geplant ist. Diese würden dann das sogenannte Flächenpooling durchführen, wodurch der Kreis der in Frage kommenden Nutzer ausgeweitet würde. Das Beteiligungsverfahren zur Regionalplan-Änderung läuft vom 20. März bis zum 30. April. Die Marktgemeinderäte sehen hier keine Einwände und beschlossen einstimmig die Kenntnisnahme des Planes.
Regionalwerk Main-Spessart befürwortet
In einem weiteren Tagesordnungspunkt der Marktgemeinderatssitzung ging es um die Gründung des Regionalwerkes Main-Spessart. Ziel dieses Zusammenschlusses wäre es, die Energiewende voranzubringen und die Kommunen bei der Gesamtthematik (von Regionaler Selbstbestimmung und Wertschöpfung bis hin zur bezahlbaren Energieversorgung und Akzeptanzsteigerung) zu unterstützen.
Bereits in der Sitzung vom 2. April hat der Marktgemeinderat von Obersinn die Gründung begrüßt und sein grundsätzliches Interesse an einer Beteiligung bekundet. Zwischenzeitlich hat das Landratsamt Main-Spessart als Projektkoordinator die Planungen so weit vorangetrieben, dass konkrete Daten und Fakten zur Gründung vorliegen. Entsprechende Vertragsunterlagen wurden vorgelegt und dem Gremium in einer informativen gemeinsamen Sitzung mit den anderen Sinngrund-Kommunen am 18. März vorgestellt.
Um die Kosten für die Gründung des Regionalwerkes zu decken und eine gewisse Handlungsfähigkeit zu erreichen, wäre vom Markt Obersinn ab dem Jahr 2025 eine jährliche Anschubfinanzierung in Höhe von 6400 Euro an dieses zu zahlen. Nach fünf Jahren hätte die Gemeinde die Möglichkeit aus dem Projekt auszusteigen.
Im Rahmen des Regionalwerkes soll erreicht werden, dass die beteiligten Kommunen ihre verfügbaren Flächen gemeinsam in das Regionalwerk einbringen, so dass alle beteiligten Gemeinden hiervon profitieren könnten. Mit dieser Zusammenarbeit soll die Möglichkeit erreicht werden, auch größere Investitionen zu tätigen und hierdurch die Wertschöpfung aus der Windkraft in den eigenen regionalen Reihen zu halten. Bei einer Vergabe der Flächen an externe Investoren hätten diese den Ertrag. Einstimmig begrüßen die Marktgemeinderäte den Beitritt und ermächtigen die Bürgermeisterin zur Unterzeichnung der notwendigen Verträge im Namen des Marktes Obersinn.
Abschließend informiert die Bürgermeisterin, dass die Planungen für das Schachblumenfest am 26. und 27. April planmäßig verlaufen. Man freue sich auf eine gut besuchte Veranstaltung mit hoffentlich besserem Wetter wie im vergangenen Jahr.