
Mit einem sichtbaren Generationenwechsel ist die Dorferneuerung in Rechtenbach in die nächste Phase gestartet. Bei der Teilnehmerversammlung am Donnerstagabend wurde die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft neu gewählt, darunter viele junge Gesichter.
Die Beteiligung fiel mit lediglich 13 stimmberechtigten Anwesenden jedoch sehr gering aus, obwohl das Verfahren einen Großteil der Gemeinde betrifft. In der Turnhalle, wo die Wahl stattfand, stellten sich elf Personen zur Verfügung. Gewählt wurden fünf ordentliche Mitglieder sowie fünf Stellvertreter, die künftig gemeinsam mit dem vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) bestimmten Vorsitzenden und einem Vertreter der Gemeinde die Geschicke der Dorferneuerung lenken.
Die Gewählten
Sandra Ilardi (zwölf Stimmen), Tamara Wiesner (elf), Guido Munser (elf), Bruno Hörnig (elf) und Sophia Matreux (elf) sind die neuen Vertreter in der Vorstandschaft. Als Stellvertreter fungieren künftig Dominic Herteux, Thomas Nätscher (zehn), Raphael Kretz (zehn), Waldemar Kohlhepp (neun) und Viola Jäger (acht).
Heribert Römert vom ALE, der den Vorsitz innehatte, stellte das Wahlprozedere vor und erläuterte ausführlich die Aufgaben des Gremiums. Die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft ist ein zentrales Bindeglied zwischen ALE, Gemeinde und Bürgern. Sie begleitet alle Planungs- und Ausführungsschritte im Rahmen der Dorferneuerung, führt Grundstücksverhandlungen, kümmert sich um die Wertermittlung und entscheidet mit über Maßnahmen im öffentlichen Raum.
Das Dorferneuerungsgebiet umfasst 508 Grundstücke mit insgesamt 299 Besitzverhältnissen. Die Gesamtkosten des Verfahrens belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Davon stammen 1,723 Millionen aus Fördermitteln, während die Gemeinde Rechtenbach 987.000 Euro beisteuert. Neben der Wassertretanlage und der geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt ist auch die Kostenbeteiligung an einem Dorfgemeinschaftsraum im Dachgeschoss des künftigen Kindergartens vorgesehen. Für dieses Projekt sind bereits 660.000 Euro fest zugesagt.
Heribert Römert stellte drei Entwürfe für die geplante Kneippanlage an der alten Wasserquelle an der Hauptstraße vor, die unterschiedliche Ansätze für Gestaltung und Umfang zeigten. Die Kosten variieren je nach Ausführung zwischen 100.000 und 350.000 Euro. Die Möglichkeit zur Wasserentnahme für Gartenbesitzer wurde mehrfach als Wunsch geäußert.
Mit viel Herzblut
Neben der Platzgestaltung stand die Sanierung der Ortsdurchfahrt entlang der B26 erneut im Fokus. Bürgermeister Christian Lang machte deutlich, dass eine Umsetzung vor dem Abschluss des Glasfaserausbaus nicht sinnvoll sei. Zudem müssten noch zahlreiche Abstimmungen mit dem staatlichen Bauamt, den Versorgern und der Gemeinde erfolgen, insbesondere in Bezug auf Kanal, Wasserleitung, Bachverrohrung und mögliche Fremdwassersanierungen. Römert möchte hierzu alle Verantwortlichen in absehbarer Zeit an einen Tisch holen, um Weiteres zu besprechen.
Esther Sinn vom ALE stellte Fördermöglichkeiten für private Vorhaben vor, etwa für Sanierungen von Wohn- und Nebengebäuden, Fassadengestaltung, Fenster oder Dacharbeiten. Voraussetzung für eine Förderung ist unter anderem, dass das Gebäude im Dorferneuerungsgebiet liegt und die Gestaltungsvorgaben des ALE eingehalten werden. Die Fördersätze reichen je nach Art und Bedeutung des Gebäudes von 20 bis 40 Prozent.
Zum Abschluss betonte Heribert Römert: "Wir wollen die Dorferneuerung mit Herzblut begleiten. Rechtenbach soll davon spürbar profitieren."