
An der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr hat kürzlich ein Vorbereitungslehrgang für die Weiterqualifikation zum Forstwirtschaftsmeister begonnen. Die markante Ausweitung der Plätze von bisher 20 auf nunmehr 32 zeigt, dass der Bedarf an gut ausgebildetem Nachwuchs im Wald außerordentlich hoch ist. Der Generationenwechsel ist in vollem Gange und überall spürbar. Wegen der enormen Nachfrage – es gingen sage und schreibe 85 Bewerbungen ein – ist für 2026 außerdem ein Zusatz-Kurs geplant.
Alle Teilnehmer stammen aus Bayern. Lokalmatador mit der kürzesten Anreise ist Louis Pfaff aus Gössenheim. Mit Sebastian Hasenstab aus Bessenbach und Hannes Rittweger aus Waltershausen (Markt Saal a. d. Saale) befinden sich zwei weitere Unterfranken im Teilnehmerfeld. Der in Oberaudorf beheimatete Christopher Raab muss für die Fahrt an die Forstliche Bildungsstätte einmal quer durch Bayern fahren und dabei rund 450 Kilometer zurücklegen.
Der insgesamt 21 Lehrgangswochen umfassende Kurs wird bis Ende August 2025 an der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr (14 Wochen), der Bayerischen Waldbauernschule in Kelheim (fünf Wochen) sowie den Forstlichen Bildungszentren der Bayerischen Staatsforsten in Buchenbühl und in der Laubau (je eine Woche) durchgeführt. In mehreren Lehrgangsblöcken werden die Teilnehmer auf ihre späteren Aufgaben und auf die Prüfung vorbereitet. Neben forstfachlichen Themen wie Waldbewirtschaftung, Walderschließung, Naturschutz und Jagd beinhaltet der Lehrplan Themen wie Arbeitssicherheit, Rechnungswesen, Informationstechnologie und Rechtskunde. Die Berufsausbildung und die Mitarbeiterführung nehmen einen hohen Stellenwert ein, da die künftigen Meister nicht nur Vorarbeiter, sondern Führungskräfte und Ausbilder sind.
Die Prüfung setzt sich aus den drei Teilen "Produktion und Dienstleistung", "Betriebs- und Unternehmensführung" sowie "Berufsausbildung und Mitarbeiterführung" zusammen. In jedem Prüfungsteil muss eine schriftliche Aufgabe, ein "Meisterstück" in Form eines Arbeitsprojektes bzw. eine Auszubildendenunterweisung und eine Fallstudie zur Mitarbeiterführung absolviert werden. Dieses Aufgabenspektrum verdeutlicht den großen Praxisbezug.
Von: Bayerische Forstschule Lohr