Das große Friedhofskreuz aus Sandstein auf dem Rohrbacher Friedhof wurde in den letzten Wochen renoviert. Eine Spende von einem Rohrbacher Bürger in Höhe von 1000 Euro gab einen Anstoß hierzu. Zwei Abplatzungen kamen zuletzt hinzu, die ein rasches Handeln erforderten. Vom oberen Ende des Kreuzes war eine kleine Platte abgesprungen. Schließlich fiel auch ein Teil des Kopfes des Gekreuzigten herab.
Die Stadt Karlstadt als Eigentümer des Friedhofes beauftragte den Steinmetzbetrieb Natursteine Volker Nicklaus aus Karlstadt mit den Renovierungsarbeiten. Die Arbeiten vor Ort erforderten ein Gerüst. Inzwischen sind die Arbeiten bis auf das Nachziehen der Beschriftung abgeschlossen. Dargestellt ist eine Kreuzigungsszene mit dem ans Kreuz geschlagenen Christus. Unter dem Kreuz steht seine schmerzhafte Mutter Maria, deren Herz symbolisch durch ein vergoldetes Schwert durchbohrt ist.
Bis zum Bau der heutigen Kirche St. Valentin im Jahr 1776 fanden die Bestattungen in Rohrbach um die Kirche statt. Spätestens nach Napoleons Reformdekret von 1804 wurden die Bestattungen in den von ihm verwalteten Gebieten, darunter auch Bayern, verweltlicht und den Kommunen übertragen. Es entstanden Friedhöfe, umfriedete Plätze, außerhalb der Bebauung der Dörfer und Städte. Auch in Rohrbach wurde der Friedhof von der Kirche auf die Anhöhe südlich des Dorfes verlegt.
Auf dem Sockel des Kreuzes ist folgender Text eingemeißelt: "Selig die Toten / welche dem Herrn sterben / errichtet 1726 / erneuert 1889". Der ursprüngliche Standort des 1726 errichteten Kreuzes ist unbekannt. Es könnte aber neben der Kirche im dortigen Friedhof gestanden haben, bezieht sich die Inschrift doch auf die Toten. Mit dem Umzug des Friedhofes fand es nach 1800 seine Aufstellung in der Mitte des neuen Gottesackers. Der Hinweis "erneuert 1889" lässt darauf schließen, dass das Denkmal in diesem Jahr neu hergestellt wurde.
Von: Josef Riedmann (Bildstockbeaufragter)