
Der neu besetzte Rechnungsprüfungsausschuss mit seinem neuen Vorsitzenden Hermann Menig (SPD) hat in der jüngsten Stadtratssitzung seinen ersten Bericht vorgelegt. Die Mitglieder hatten sich die rund 100 Leitzordner mit den Buchungen des Haushaltsjahres 2020 durchgeschaut und einiges zu kritisieren. Verbesserungsvorschläge wurden von Menig in der Ratssitzung gleich mitgeliefert.
So regte das Gremium an, alle eingehenden Schriftstücke zu digitalisieren und für alle Abteilungen einen Zentraleinkauf zu etablieren. Auch sollten sämtliche Versicherungsverträge, Wartungs- und Beraterverträge regelmäßig überprüft werden. Bei der kommunalen Verkehrsüberwachung liefen die Kosten davon. Hier sollten die Fußstreifen gezielter eingesetzt und die Standorte für die Radarfahrzeuge optimiert werden.
Einiges an Kritik gab es im Bereich Friedhofsverwaltung. Der Ausschuss habe den Eindruck, "dass vereinzelt Gebühren unregelmäßig, gar gefühlsmäßg erhoben werden". Bei den Reinigungsarbeiten und den Sargträgern müssten klare, nachvollziehbare Regelungen her. Menig weiter: "Der Treuhandvertrag zur Grabpflege sollte baldmöglichst gekündigt oder nicht verlängert werden, weil die vereinbarten Leistungen ineffizient sind und sich der Kosten-Nutzen-Faktor sehr bescheiden darstellt."
Anregungen für den städtischen Bauhof
Im städtischen Bauhof würden manche Materialien viel zu lange gelagert und sollten an interessierte Bürger veräußert oder recycelt werden. Andere Materialien, die häufig und langfristig in größeren Mengen benötigt werden, würden immer wieder in Kleinstmengen geholt – hier sollten Schütten oder Halden geschaffen und bedarfsbezogen befüllt werden.
Auf Schmunzeln in der Ratsrunde stieß Menigs Hinweis, dass man im städtischen Bauhof offenbar "der irrigen Meinung" sei, dass Pausen auch dort verbracht werden müssten. Meinig: "Wie anders ist es sonst zu erklären, dass Beschäftigte in Außendiensttätigkeiten, die etwa in den Stadtteilen Arbeiten verrichten, teilweise mehr als eine halbe Stunde An- und Abreise auf sich nehmen, um rechtzeitig im Bauhof sein zu können?" Diese Pausen könnten auch vor Ort gemacht werden, das Umherfahren sei nicht erforderlich.
Mehrere Wortmeldungen gab es in der Sitzung noch unter "Anfragen". Unter anderem verwies Klaus Hock (proMAR) auf den behindertengerechten Spielplatz in Lohr-Sendelbach. Er regte an, zu prüfen, ob das auch in der Frankenstraße in Marktheidenfeld möglich sei und was ein solcher Spielplatz kosten würde. Susanne Rinno (Grüne) dankte, dass die Stadt den Radverkehr zu den Schulen sicherer gemacht habe, indem die Straßenübergänge auffällig rot markiert wurden. Sie freute sich, dass die Anregung des Beirats umgesetzt wurde.