
Das Friedenslicht aus Bethlehem haben die Pfadfinder am Sonntagabend während einer Andacht in Mariabuchen im Landkreis Main-Spessart verteilt.
Doch wie kommt die Flamme für den Frieden aus dem Geburtsort Christi nach Europa? Die Aktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) gibt es seit 1968. Jedes Jahr wird ein Kind ausgewählt, welches das Friedenslicht in der Geburtskirche in Bethlehem entzündet und nach Wien bringt. Von dort holen es Vertreter der Pfadfinderverbände ab und verteilen es in ihren Heimatorten.
Sicher in der Metalltonne
Für die Pfadfinder aus Main-Spessart hat sich die Bezirksvorsitzende Franziska Müller gemeinsam mit sechs Pfadfindern aus dem Raum Würzburg auf den Weg nach Wien gemacht. Das Friedenslicht wird in einem Metallkoffer im Flugzeug von Betlehem transportiert, berichtet die 22-Jährige. Von dort haben die Pfadfinder es in einer Metalltonne mit einer Laterne abgeholt. Mit einer Sondergenehmigung dürfe man damit auch im Zug fahren, so Müller. Die Delegation aus Würzburg habe es allerdings in einem Kleinbus transportiert.
Während der Fahrt seien mehrere Kerzen angezündet gewesen um sicherzugehen, dass das Friedenslicht nicht erlischt. "In Wien war es so windig, dass auf dem Weg zum Auto schon zwei von drei Kerzen ausgegangen sind", berichtet die Sendelbacherin. Doch der Transport ist geglückt und das Licht ist sicher angekommen. Zuhause habe sie es als Grablicht in einem Behältnis auf Fliesen stehen, meistens in einer Laterne. "Da brennt es Tag und Nacht und es passiert nichts damit", sagt Müller.
Am vierten Adventssonntag kommen die Pfadfinder aus Partenstein, Sackenbach und Sendelbach zur Aussendungsfeier zusammen. Gemeinsam sind die Teilnehmer von Steinbach nach Mariabuchen gelaufen, wo ein vierköpfiges Organisationsteam eine Andacht in der Wallfahrtskirche vorbereitet hat. Die diesjährige Friedenslicht-Aktion steht unter dem Motto "Mut zum Frieden".
Eigene Kerzen daran entzünden
In der Pressemitteilung zur Aktion heißt es, dass der Frieden in Europa und auf der Welt immer wieder auf die Probe gestellt werde. Die Pfadfinder setzen sich daher für eine tolerante Gesellschaft und Gemeinschaft ein, die Menschen weltweit ein Leben in Frieden ermöglichen sollen.
In Ansprachen und Fürbitten wurde das Thema in Mariabuchen aufgegriffen. Zum Abschluss haben die Besucher das Pfadfinderlied der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) gesungen, zu der die drei Stämme aus Main-Spessart gehören. Die Besucher wurden dazu angehalten, eine eigene Kerze am Friedenslicht zu entzünden und es an ihre Bekannten, Nachbarn und Freunde weiterzugeben.