In der Gedenkrede der Stadt Marktheidenfeld zum Volkstrauertag im Jahr 2016 mahnte Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm mit den Worten des spanischen Philosophen George Santayana, dass der, der nicht zur Erinnerung an das Vergangene bereit sei, dazu verurteilt sei, die Vergangenheit erneut zu durchleben.
Stamm erinnerte an die Schlacht von Verdun, in der vor 100 Jahren, im Ersten Weltkrieg, über 320 000 Menschen starben. Der Blick zurück streifte die Seeschlacht im Skagerrak von 1916 wie den Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Juni vor 75 Jahren, der millionenfaches Leid auf beiden Seiten mit sich brachte. Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ebenso angesprochen. Ein Datum wie der Volkstrauertag werde bei uns benötigt, um zu erkennen, dass der Frieden nicht selbstverständlich sei. An anderen Orten der Erde gehöre Krieg und Gewalt zum bitteren Alltag der Menschen.
Der Volkstrauertag fordere dazu auf, sich für den Frieden einzusetzen und nicht denen nachzulaufen, die Hass schürten. Frieden sei nur dauerhaft, wenn Toleranz anderen gegenüber gelebt werde. Besonnenheit und Gemeinsamkeit seien unverzichtbare gesellschaftliche Werte. Der Rückblick auf 60 Jahre vereintes Europa zeige eine Zeit des Friedens und des Wohlstand. Die Grundlage für die Zukunft Europas liege nicht in nationalistischem Denken, sondern im Willen zu länderübergreifender Zusammenarbeit. Mit der Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt aus Marktheidenfeld, der Besinnung auf das Engagement für den Frieden und die Demokratie bleibe der Volkstrauertag ein Gedächtnisanker für unsere Gesellschaft.