Im Rahmen der Patenschaft des Marientankers „Spessart“ mit dem Landkreis Main-Spessart wird eine 15-köpfige Delegation des Trossschiffes vom 20. bis 24. Juni den Landkreis besuchen, teilt das Landratsamt mit.
Ein Höhepunkt ist am Donnerstagabend die Urkundenunterzeichnung durch Landrat Thomas Schiebel und den Kapitän der „Spessart“, Wolfgang Schmid, zur Gründung des Freundeskreises der Patenschaft auf der Beilstein-Hütte über den Dächern von Lohr.
Wie bereits bei ihrem vorangegangenen Besuch kommt die Delegation aus dem hohen Norden nicht mit leeren Händen. Sie wird am Freitag anlässlich eines Besuchs der St.-Kilian-Schule in Lohr einen Scheck zu Gunsten des Hospiz-Vereins Main-Spessart überreichen.
Am Nachmittag begrüßt Bürgermeister Ernst Prüße die Gäste. Eine Führung durch den Stadtwald und ein Besuch des Altstadtfestes runden das Programm in Lohr ab.
Auf ungewohntem Terrain bewegen sich die „Seemänner“ bei der für Samstag vorgesehenen Weinbergswanderung in Retzbach. Dass die Main-Spessarter auch feiern können, erfahren die Gäste aus Kiel am Abend beim Altstadtfest in Marktheidenfeld.
Der Sonntag beginnt mit einem deftigen Weißwurstfrühstück auf der Burgruine Bartenstein.
Anschließend steht ein Besuch des MTB-Downhillrennens in Frammersbach auf dem Programm. Wer sportlich noch nicht genug hat, fährt mit nach Würzburg, wo bei einem Fußball-Benefiz-Spiel die Sportstars dieser Welt um Dirk Nowitzki und Manuel Neuer gegeneinander antreten.
Der Marinetanker „Spessart“
Seit 30 Jahren besteht zwischen dem Landkreis Main-Spessart und dem Marinetanker „Spessart“ eine Patenschaft. Die Übernahme einer offiziellen Patenschaft ist nur durch Städte, Gemeinden, Kommunen oder Länder möglich. Jede Einheit darf nur eine Patenschaft haben.
130 Meter lang und 20 Meter breit ist die „Spessart“. Sie hat eine Ladekapazität von 45 000 Kubikmetern.
Das Versorgungsschiff erreicht eine Geschwindigkeit von 16 Knoten, das sind rund 30 Stundenkilometer. Sie war zunächst ein ziviles Versorgungsschiff, das 1974 für Liberia gebaut wurde. Der mit einem 8000 PS starken Dieselmotor angetriebene Tanker wurde vom Bund gekauft und 1977 zum Betriebsstofftransporter umgebaut. Der Tanker gehört zum Trossgeschwader der Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven und genießt einen Sonderstatus in der Marine.
Die 42-köpfige Besatzung sind Zivilisten. Sie würden aber im Verteidigungsfall automatisch Soldaten werden. Geführt wird das Schiff von ausgebildeten Handelsschiff-Offizieren, die im Allgemeinen eine Reserve-Offiziers-Ausbildung absolviert haben. Voraussetzung hierfür ist ein (Fach-) Hochschulstudium, Fachrichtung Nautik.