Als die Proteste in Ägypten im Januar 2011 begannen, forderten Männer und Frauen ein Ende der politischen Repressionen und umfassende Reformen. Die neuen – fast ausschließlich männlichen – Machthaber erfüllten diese Hoffnungen bislang nicht. Wie die Ortsgruppe Marktheidenfeld von Amnesty International in einer Presseerklärung feststellt, bleiben Frauen ausgeschlossen, werden diskriminiert und an den Rand gedrängt.

Im Jahr 2011 rangierte Ägypten auf Platz 123 von 134 untersuchten Länder bezüglich der Chancengleichheit von Mann und Frau. In den vergangenen Monaten häuften sich Berichte über Gewalt und Repressionen seitens Armee und Polizei gegen Demonstrantinnen.

Amnesty International nennt zehn zentrale Forderungen für ein „neues“ Ägypten: 1. Faire Gerichtsverfahren, 2. Keine Isolationshaft und Folter, 3. Der Ausnahmezustand muss aufgehoben werden, 4. Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit, 5. Zurückliegende Menschenrechtsverletzungen dürfen nicht ungestraft bleiben, 6. Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte müssen für alle gelten, 7. Rechte von Slumbewohnern beachten, 8. Keine Diskriminierung, 9. Frauenrechte müssen gestärkt werden, 10. Abschaffung der Todesstrafe.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat Amnesty zentral eine Online-Petition eingerichtet: www.amnesty.de/aegypten

Daneben sammelt auch die AI-Gruppe Marktheidenfeld Unterschriften und schickt Appellbriefe zu dokumentierten Einzelfällen, um die Freilassung oder die Untersuchung und Bestrafung von Menschenrechtsverletzungen zu forcieren. Wer mithelfen möchte, kann sich jederzeit und unverbindlich an Thomas Anemüller wenden, Tel. (09 31) 3 04 67 79.

Die AI-Gruppe trifft sich monatlich und nimmt dabei regelmäßig an bundesweiten Aktionen von Amnesty International teil. Wer sich dafür interessiert, bedrohte Menschen irgendwo in der Welt zu unterstützen, die gewaltlos ihre freie Meinung zu äußern wagten, ist eingeladen.