Jüngst fand das jüngste Netzwerktreffen des Frauennetzwerks Main-Spessart (FeMSP) im Café zum blauen Affen in Retzbach statt. Das teilt das Frauennetzwerk Main-Spessart in einer Pressemitteilung mit, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Im Fokus stand das Thema "Gewalt an Frauen". Expertinnen aus verschiedenen Bereichen informierten über die aktuelle Situation und Hilfsangebote in der Region.
Verena Frey, Sprecherin des FeMSP, eröffnete das Treffen mit einer Vorstellung des Netzwerks: "Unser Ziel ist es, Solidarität unter Frauen zu fördern und auf kommunaler Ebene einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit zu leisten. Dazu bieten wir Frauen einen Raum für Austausch und Vernetzung, unabhängig von Herkunft, Alter oder Parteizugehörigkeit." Die Frauen des Netzwerks sehen gerade in der Vielfalt ihre größte Stärke.
Als Gastrednerinnen waren Brita Richl vom AWO Frauenhaus Würzburg, Stefanie Försch von der Polizei Karlstadt und Janika Schmidt vom Verein Wildwasser geladen. Richl, Leiterin des Frauenhauses, machte auf die angespannte Lage aufmerksam. Aktuell stehen für Würzburg und alle umliegenden Landkreise zusammen lediglich 13 Frauenplätze und 13 Kinderplätze zur Verfügung. Ein Frauenplatz kostet die Betroffene 600 Euro monatlich. Sie forderte einen rechtlichen Anspruch auf einen kostenlosen Frauenhausplatz.
Statistiken weisen eine stetige Zunahme bei Partnerschaftsgewalt auf. Inzwischen geschieht durchschnittlich jeden zweiten Tag ein Mord an einer Frau durch einen Mann aus ihrem häuslichen Umfeld. Polizeihauptkommissarin Stefanie Försch erläuterte: "2023 gab es im Landkreis Unterfranken 2288 Fälle, wobei Frauen zu 80 Prozent betroffen waren. Wir arbeiten eng mit Beratungsstellen zusammen, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen."
Janika Schmidt vom Verein Wildwasser stellte die Arbeit des Vereins vor: "Wir beraten bei sexualisierter Gewalt, sowohl im Kinder- als auch im Frauenschutzbereich. Prävention ist uns ein wichtiges Anliegen."
Das FeMSP kündigte mehrere Veranstaltungen zum Internationalen Frauenkampftag an, darunter einen Infostand auf dem Marktplatz in Karlstadt am 8. März (11-13 Uhr) sowie eine Lesung der Autorin Teresa Bücker am 28. März um 19 Uhr im historischen Rathaus Karlstadt. Zudem konnte das FeMSP in Kooperation mit der Sparkasse Karlstadt und dem Landratsamt Main-Spessart für den Zeitraum 2.-30. Juni 2025 die Wanderausstellung GewaltLOSwerden in die Region einladen.
Kontakt: frauenmsp@gmx.de