Abwechslungsreich und humorvoll erlebte das Publikum in der Aula der Marktheidenfelder Realschule die Premiere des Musicals S. O. S. (Save our Souls). Die Schultheatergruppe unter Leitung von Thomas Koch und Veronika Kehl verstand es, das von den Schülern selbst entwickelte und geschriebene Stück kurzweilig und spannend zu inszenieren.
Dazu wurde personell wie musikalisch ein immenser Aufwand betrieben. Denn die musikalische Bandbreite der über 20 verschiedenen Songs, die meist als Solo gesungen wurden, reichte von Jonny Cash über AC/DC bis zu Annett Louisan. Ein musikalisches Rückgrat war die Band, die mit Emily Boyn, Jonas Wukovich, Thomas Koch und Thomas Wolz überzeugend spielte. Sie war auch dafür verantwortlich, dass die Übergänge zwischen szenischem Spiel und Musikeinsatz fließend waren, worauf es beim Musical ganz besonders ankommt. Die Band schaffte es auch, gelegentliche technische Probleme bedingt durch den Einsatz von Headsets wieder auszugleichen.
Im Stück geht es um geheimnisvolle Veränderungen an einer Realschule, die offensichtlich durch die neue Lehrerin Frau Biedermann ausgelöst werden. Diese schafft es, immer mehr Schüler unter ihre Kontrolle zu bringen und in einen zombieähnlichen Zustand zu versetzen.
Hervorragend interpretiert
Dies wird auch deutlich musikalisch untermalt. Denn auf den von Pin Kwanthabthim hervorragend interpretierten Song „Bad Reputation“ (Joan Jett) folgt wenig später „Hurt“ von Jonny Cash, das Janina Grün überzeugend melancholisch darstellt. Schnell merken viele Schüler: Hier ist etwas nicht in Ordnung. Gelungener musikalischer wie auch choreografischer Höhepunkt dieses Gefühls ist der Song „I see fire“ von Ed Sheeran. Trotz ihrer Vorahnung können Schüler und Lehrer nichts gegen die zunehmende Verbreitung von Teilnahmslosigkeit und Lethargie unternehmen. Das liegt auch daran, dass viele in ihrer Gedankenwelt verhaftet bleiben. Beispielsweise sind einige in ihrem Liebeskummer gefangen, was bei Melina Klein mit der einfühlsamen Auslegung von „To make you feel my love“ (Adele) klar wird. Anna-Lena Weyerich bringt diesen Egoismus noch weiter auf den Punkt, wenn sich in ihrer Welt als überzeugendes „Barbie Girl“ (Aqua) alles nur um ihr Make-up dreht.
Nach dem erfolglosen Einsatz der Polizei und eines Geisterjägers finden die letzten unversehrten Schüler und Lehrer heraus, dass Frau Biedermann Seelen für einen Dämon sammelt.
Teufelsartige Wesen
Da die Kinder der Lehrerin von diesem teufelsartigen Wesen gefangen werden, muss sie alle Seelen der Schule in einem Amulett vereinigen. Dann kommt es zu einem großen Showdown, bei dem Gut gegen Böse zur Musik von Michael Jackson kämpfen. Schließlich kann Max Reger, der durch seine große Spielfreude auffiel, das Amulett zerstören, sodass alle wieder „normal“ sind.
Das Stück wird am Freitag, 10. Juli, um 19 Uhr noch einmal in der Aula der Realschule gezeigt.
Mitwirkende:
Schüler: Shauna Böttger, Serah Hörning, Isabel Kuhn, Amelie Purschwitz, Alissa Reuber, Hanna Richartz, Maximilian Reger, Lisa-Marie Kliegl, Nicki Schneider, Maike Hofmann, Alina Schreck, Pin Kwanthabthim, Anna-Lena Weyerich, Janina Grün, Lisa Brinkmann, Roland Schwab, Anja Sendelbach, Elena Väth.
Lehrer: Melina Klein, Bernhard Schwab, Till Wachholtz, Sophia Reinfurt.
Sekretärin: Evelyn Weiskopf.
Polizisten: Shauna Böttger, Serah Hörning, Alissa Reuber.
Geisterjäger: Elena Väth, Maike Hofmann, Alina Schreck.
Erzähler: Elena Väth, Lisa-Marie Kliegl.
Dämon: Sina Brinkmann.
Band: Emily Boyn, Jonas Wukovich, Thomas Wolz, Thomas Koch.
Technik: Jonas Eyrich.