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Laudenbach
Franz Kafkas Texte lebendig wiedergegeben
Odysseus und die Sirenen  in der Parabel 'Das Schweigen der Sirenen'.
Foto: Daniela Schirmer | Odysseus und die Sirenen in der Parabel "Das Schweigen der Sirenen".
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 01.12.2024 02:29 Uhr

Dass die Texte von Franz Kafka bei aller inhaltlichen Tiefe auch Komik enthalten, konnten die Mitwirkenden des Aktuellen Karlstadter Theaters (AK der VHS) mit ihrer Revue "Annäherung an Franz Kafka" in der vollbesetzten Uhrenstube des Historischen Rathauses in Karlstadt sehr überzeugend vermitteln.

Die Gruppe um Wolfgang Tröster bot einen Querschnitt durch die Werke Kafkas und sein Leben in einer szenischer Lesung. Wichtige Motive und Themen Kafkas tauchten, unterstützt durch die Anmoderation von W. Tröster, E. Zeilmann, G. Schirmer, auf, so zum Beispiel seine traumatische Vatererfahrung, die in der Erzählung "Das Urteil"(M. Frädrich, Kai Tschanter, Helena Diel) sehr drastisch zur Geltung kommt. Zum Problemfall für die eigene Familie(M. Frädrich, H. Diel, A. Ritter) wird der Reisende Gregor Samsa(N: Fleischmann) in "Die Verwandlung", als er eines Tages als Käfer erwacht. Markante Stellen aus Kafkas bekanntestem, oft rätselhaften Roman "Der Prozess"(A. Ritter, N. Fleischmann, M. Frädrich) kamen ebenfalls zur Geltung wie die Erzählungen "Ein Landarzt"(K. Tschanter, R. Abdelwahed, H. Diel, G. Rösch) und "Der Nachbar" mit der dort enthaltenen Beschreibung der Folgen der modernen Arbeitswelt.

Ein weiteres Thema der Lesung: Kafkas schwierige Beziehung zu Frauen und die Auswirkungen in seinen Texten. Satirisch gezeichnet: bürokratische Vorgänge im Roman "Das Schloss"(A. Ritter). In ganz kurzen, aber sehr zum Nachdenken anregenden Texten, wie "Vor dem Gesetz"(G. Rösch, H. Diel, K. Tschanter), "Gibs auf" und "Kleine Fabel" macht Kafka darauf aufmerksam, wie schnell man seine Orientierung im Leben verfehlen kann. Ein Highlight am Schluss: Der komisch-skurrile "Bericht für eine Akademie", in dem ein zum Menschen gewordener Affe(E. Zeilmann) seine Entwicklung hin zum menschenähnlichen Zustand äußerst anschaulich schildert. Virtuos begleitet wurde die Lesung von Maria Hussong und Johanna Karsai auf der Violine mit kurzen Stücken von Bela Bartok, passend zu dem Charakter der gesamten Lesung. Das Publikum honorierte die überaus engagierte und spannende Vorführung mit lang anhaltendem Beifall. Eine Wiederholung der Veranstaltung ist vorgesehen.

Von: Wolfgang Tröster (Leiter, Theatergruppe Aktuelles Karlstadter Theater)

 
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