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Marktheidenfeld
Franck-Haus zeigt sich jung und traditionsbewusst
Schon zum dritten Mal werden Skulpturen von Gil-Topaz (Martin Petz) im Franck-Haus zu bewundern sein, im Bild sein Werk 'Gamma' auf der Rothenbücherwiese in Marktheidenfeld.
Foto: Martin Harth | Schon zum dritten Mal werden Skulpturen von Gil-Topaz (Martin Petz) im Franck-Haus zu bewundern sein, im Bild sein Werk "Gamma" auf der Rothenbücherwiese in Marktheidenfeld.
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 29.01.2023 03:06 Uhr

Vor einem Vierteljahrhundert wurde das Franck-Haus in der Marktheidenfelder Untertorstraße zum städtischen Kulturzentrum. Im Jahr des 25-jährigen Jubiläums sollen ein Dutzend Wechselausstellungen Gäste in das Baudenkmal aus dem 18. Jahrhundert locken. Neben zeitgenössischer Kunst bildet dabei Marktheidenfeld in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Schwerpunkt. Schließlich feiert man 2023 den 75. Jahrestag der Erhebung als Stadt im Jahr 1948. Am 6. und 7. Mai soll ein zweitägiges Kulturfest das Franck-Haus besonders hervorheben.

Schon die Ausstellung "Marktheidenfelder Stadtansichten", die Ende Januar beginnen wird, widmet sich bis zum 12. März den Jubiläen. Schließlich blickt die Volkshochschule ebenso auf eine 70-jährige Geschichte seit der Gründung als Kulturkreis zurück. Dozentinnen und Dozenten sowie Teilnehmende an den Kreativkursen zeigen im Galeriebereich einen bunten Bilderbogen mit Bezug zu ihrer Heimatstadt.

Vor allem junge Menschen ansprechen

Joey Arand stammt aus Karlstadt und unterrichtet nach einem Studium der visuellen Kommunikation inzwischen an der Kunsthochschule Kassel. Vom 4. Februar bis zum 19. März möchte sie auf den drei Ebenen des rückwärtigen Ausstellungsbereichs mit Fotografie, Video und Skulpturen das Thema der Identität umkreisen. "Entre-Deux, Multimedia" soll mit ungewöhnlichen Kunstformen gerade auch junge Menschen besonders ansprechen.

Kein Unbekannter in Unterfranken ist der frühere Würzburger Domkapitular Jürgen Lenssen. Seine Tätigkeit und sein Engagement für die Gegenwartskunst polarisierten. Weniger bekannt ist sein eigenes künstlerisches Wirken. Vom 25. März bis zum 7. Mai rücken freie Arbeiten bei der Ausstellung (Galeriebereich) "Spurlegungen" in den Blickpunkt, um dem Überweltlichen auf die Spur zu kommen und nicht der Banalität der kommerzialisierten Welt zu erliegen.

"Stop & Go" – unter diesem Titel zeigen Friederike und Georg Hammann, Klaus Abromeit und Markus Kohn, die in Berlin und Aschenroth bei Gemünden arbeiten, gemeinsam Objekte, Malerei, Filme und Montagen (Ausstellungsbereich). Vom 1. April bis zum 21. Mai wird dabei die Erfahrung radikaler Veränderung im Alltag aus deren Sicht beleuchtet.

Klassische Drucktechnik im Galeriebereich

Liebe, Vergänglichkeit, Trauer und Tod sind die existenziellen Themen für die "Literarischen Blätter" des Bremers Klaus Zwick. Vom 20. Mai bis zum 9. Juli zeigt er mit seiner Gedankenwelt und mit seinen Lithographien eine klassische Drucktechnik im Galeriebereich.

Ebenso zieht es Barbara Deutschmann (Skulptur) und Bernd Müller Pflug (Malerei) aus Bremen an den Main. Ihre abstrakten Arbeiten verbinden vom 17. Mai bis zum 16. Juli (Ausstellungsbereich) Raum und Transparenz und laden zum Blick auf die Korrespondenz zwischen höchst unterschiedlichen Werken ein.

Im Sommer rücken dann rund um die Laurenzi-Messe erneut die Jubiläen in Marktheidenfeld in den Mittelpunkt. Historischer Verein, Bürger-Kultur-Stiftung und die Stadt zeigen vom 27. Juli bis zum 17. September im Galeriebereich "Marktheidenfelder Persönlichkeiten". Dazu ließ man von Fotograf Christian Schwab eine Serie von Porträts anfertigen und nimmt damit eine Idee aus dem Jahr 1998 auf. Eine schon im Jahr 2000 im Franck-Haus gezeigte Porträt-Serie des Fotografen Christian Schmid tritt an die Seite der aktuellen Aufnahmen.

Entfremdete Symbole menschlicher Vergangenheit

Der aus Marktheidenfeld stammende Bildhauer Gil Topaz (Martin Petz) aus Buchen war bereits 2000 und 2012 mit seinen Arbeiten im Franck-Haus zu Gast. Seit dem Jahr 2020 ist seine Marmor-Skulptur "Gamma" auf der Rothenbücherwiese im öffentlichen Raum zu bewundern. Vom 29. Juli bis zum 17. September (Ausstellungsbereich) zeigt er seine Werkserie "Appia-Figuren" als entfremdete Symbole menschlicher Vergangenheit.

Zu einem Wettbewerb lädt die Volkshochschule Kinder und Jugendliche ein. Wie sehen diese die 75-jährige Stadt in 75 Jahren, lautet die Frage. Die Ergebnisse laden vom 13. September bis zum 29. Oktober im Galeriebereich zum Gespräch über die Zukunft ein.

Malerei und Steinskulpturen zeigen Gabriele Musenbrink aus Essen und Christoph Jakob aus Kleinwallstadt unter dem Titel "Layers" vom 30. September bis zum 23. November (Ausstellungsbereich). In ihren künstlerischen Transformationen geht es um die Widerspiegelung natürlicher Lebensprozesse.

Vom 11. November bis zum 7. Januar 2024 wird im Galeriebereich mit der Auswahlausstellung des städtischen "Meefisch"-Wettbewerbs zum zehnten Mal die Illustrationskunst für Bilderbücher in Kooperation mit den Frankfurter S. Fischer Verlagen im Mittelpunkt stehen.

Illustration und die Liebe zur Anomalie

Den Abschluss des Jubiläumsjahrs im Franck-Haus gestalten im Ausstellungsbereich vom 25. November bis zum 7. Januar 2014 die beiden jungen Künstler Simon Schacht und Christian Schlosser der Würzburger "ATE-Crew". Ihnen geht es mit "Beautiful Misfit" um Illustration und die Liebe zur Anomalie sowie die alltägliche Schönheit in der menschlichen Existenz.

Die Ausstellungen im Franck-Haus werden von einer Reihe von Künstlergesprächen, Vorträgen und Führungen begleitet.

Die Öffnungszeiten in den beiden Bereichen in der Untertorstraße 6 sind in der Regel von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de

Ansichten zum 75. Jubiläum der Stadterhebung – die frühere Vhs-Dozentin Frauke Grauer schuf eine Kunstverglasung des Marktheidenfelder Stadtwappens.
Foto: Martin Harth | Ansichten zum 75. Jubiläum der Stadterhebung – die frühere Vhs-Dozentin Frauke Grauer schuf eine Kunstverglasung des Marktheidenfelder Stadtwappens.
 
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  • B. K.
    An der Skulptur von Martin Petz sollte schon bei Aufstellung von der Stadt ein Schild mit dem Namen des Künstlers bzw. des Kunstwerks angebracht werden. Leider ist das nie geschehen!
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