In diesem Jahr jährt es sich zum 275. Mal, dass der begüterte Marktheidenfelder Weinhändler Franz Valentin Franck sein Anwesen in der Untertorstraße in ein großzügiges barockes Bürgerhaus verwandelte. Seit 1998 ist in dem Baudenkmal ein städtisches Kulturzentrum beheimatet, das im Galeriebereich neben dem Festsaal und im rückwärtigen Ausstellungsbereich neben dem Kaffeehaus Franck-Stube wechselnde Ausstellungen zeigt.
Auch für das Jubiläumsjahr hat die Kulturabteilung der Stadt einen vielfältigen Reigen von Präsentationen zusammengestellt, bei dem vor allem zeitgenössische Künstler ihre Werke zeigen werden. Im Mittelpunkt wird die 12. Auflage des Kunstpreises der Stadt Marktheidenfeld stehen und im Sommer bietet der Blick auf das Produktdesign der Firma Braun zugleich einen Eindruck von einem besonderen Kapitel örtlicher Wirtschaftsgeschichte.
Zum Auftakt gibt es klassische Architekturfotografie
Im Galeriebereich eröffnet Gerd Schneider aus Löwenstein bei Heilbronn vom 18. Januar bis zum 8. März das Ausstellungsprogramm im Jahr 2020 mit klassischer Architekturfotografie in Schwarz-Weiß. "Fenster" sind für ihn die "Augen des Hauses", die auch über menschliches Leben berichten.
Vom 7. März bis zum 19. April widmet man sich im Ausstellungsbereich erstmals dem Kunstpreis. Die Wertheimerin Ruth Roth, die vor zwei Jahren die Wettbewerbsjury überzeugte, wird ihre abstrakten Gemälde mit hohem Wiedererkennungswert zeigen, während Lokalmatadorin Cornelia Roth als Publikumsliebling des Jahres 2018 vor allem Motive ihrer Heimatstadt Marktheidenfeld aus Gegenwart und Vergangenheit präsentiert.
Holzskulpturen und Aquarellmalerei von Andreas Hauter und Karin Plank-Hauter aus dem mittelfränkischen Hersbruck werden vom 21. März bis zum 3. Mai im Galeriebereich Ruhe und Innerlichkeit ausstrahlen.
Neun VKU-Mitglieder bieten "Ausblicke"
Im vergangenen Jahr feierte die Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU) in Würzburg ihr 100. Gründungsjubiläum. Mit Sophie Brandes, Susan Blasius, Barbara Henn, Hans Krakau, Helmut Nennmann, Ulrike Scheb, Anita Tschirwitz, Isa Wagner und Werner Winterbauer blicken neun Mitglieder dieser Künstlervereinigung im Ausstellungsbereich unter dem Thema "Ausblicke" vom 9. Mai bis zum 28. Juni nach vorn.
Bei den "Literarischen Blättern" von Klaus Zwick spielen existenzielle Themen wie Liebe, Trauer oder Tod eine Rolle. Der Bremer stellt vom 23. Mai bis zum 5. Juli Lithographien und Objekte zu Zitaten und Textfragmenten im Galeriebereich aus.
Am 11. Juli beginnt die erste der beiden Sommerausstellungen, die über die Laurenzi-Messe bis zum 30. August im Galeriebereich gezeigt werden wird. Erhard Löblein aus Zell am Main präsentiert mit seinem "MenschenBild" Malerei mit großer Sensibilität in der Darstellung und vielseitiger Ausdruckskraft.
Besonderheiten einer früheren deutschen Kultmarke
Der Marktheidenfelder Nobert Nolte hat, in seinem Leben beruflich eng mit dem Unternehmen Braun verbunden, eine umfangreiche Sammlung von Produkten zusammengetragen, die mit ausgezeichnetem Industriedesign auch am Standort in Marktheidenfeld hergestellt wurden. Schon bei der Eröffnung des Franck-Hauses im Jahr 1998 berichtete eine umfangreiche Präsentation vom Spannungsfeld zwischen Design-Ikonen und Gebrauchsgegenständen. Vom 10. Juli bis zum 20. September werden im Ausstellungsbereich wiederum die Besonderheiten einer früheren deutschen Kultmarke lebendig.
Aus Düsseldorf bringt der Maler Ansgar Skiba vom 12. September bis zum 25. Oktober seinen "Farbfluss" an dem Main. In der vorderen Franck-Haus-Galerie zeigt er mit seinen Zeichnungen und Nachtstücken verdichtende Farbmalerei, die Motive aus der Natur in energetische Kraftfelder umwandelt.
Kunstpreis der Stadt wird organisatorisch neu gestaltet
Bis zum Jahresende wird vom 17. Oktober bis zum 27. Dezember im Ausstellungsbereich die Jury-Auswahl des Kunstpreises 2020 der Stadt Marktheidenfeld für Künstler aus Unterfranken und dem Main-Tauber-Kreis zu sehen sein. Der Wettbewerb, der im zweijährigen Turnus ausgeschrieben wird, steht bei seiner 12. Auflage vor einer organisatorischen Neugestaltung und soll im Frühjahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Neben dem Jurypreis ist auch wieder ein Preis der Ausstellungsbesucher angekündigt.
Mit der Fotoausstellung "Stadt-Land-Fluss" von Heide Eggermann aus Würzburg endet das Programm des Jahres 2020. Vom 14. November bis zum 27. Dezember rücken dabei im Galeriebereich künstlerische Kompositionen vor das Auge des Betrachters, in denen die Atmosphäre von Orten gespiegelt wird. Eine spielerische Auseinandersetzung mit der Umgebung entsteht.
Die Ausstellungen im vorderen und rückwärtigen Bereich des städtischen Kulturzentrums Franck-Haus (Untertorstraße 6) in Marktheidenfeld sind während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Ein Faltblatt mit dem ausführlichen Programm ist im Franck-Haus, im Bürgerbüro des Rathauses sowie an weiteren öffentlichen Orten erhältlich. Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de