Nicht ganz so viele Gäste wie bei der Premiere im vorigen Jahr hat das Spessartflimmern ins Frammersbacher Freibad gelockt. Doch Bürgermeister Christian Holzemer und Lorena Rüppel von der Frammersbach Marketing eG (Framag), sind zufrieden. Das teilen beide auf Anfrage der Redaktion diese Woche telefonisch mit.
Lorena Rüppel, Geschäftsführerin der Framag, gibt zu bedenken, dass die schnellen und häufigen Wetterwechsel und die niedrigen Temperaturen am Abend kein Lockmittel für die Kinoreihe unter freiem Himmel waren. Dass trotzdem an vier der fünf Abende deutlich über 100 Plätze auf der oberen Liegewiese des Schwimmbads besetzt waren, spricht laut Rüppel und Holzemer für eine Fortsetzung im nächsten Jahr.
Abseits des Üblichen
Der Frammersbacher Bürgermeister vergibt dreimal das Prädikat top für Organisation, Drumherum und Stimmung. Eine positive Erfahrung ist für ihn das Interesse am Film und Gespräch mit Dennis Kailing, der sich abseits ausgetretener Pfade bewegt. Etwas Ähnliches wünscht er sich für das kommende Jahr.
Nachdenken werde man über den Sonntagabend, der, wie schon voriges Jahr, schwächer besucht war als die Werktage. Bewährt habe sich das Angebot an Speisen und Getränken. Die vier Stände werden laut Holzemer vom Schwimmbadrestaurant, von Vereinen und einer Obstbrennerei aus der Region betrieben.
Am stärksten besucht war laut Framag der erste Abend: 171 Gäste interessierten sich am Mittwoch voriger Woche für den Live-Auftritt des Regisseurs Dennis Kailing aus Gelnhausen. Er präsentierte seinen Film "Besser Welt als nie". Ohne Erfahrung setzte er sich aufs Fahrrad, um die Welt zu umrunden und dabei der Frage nachzugehen, was glücklich macht. Gut zwei Jahre war er unterwegs, die er in einen knapp zweistündigen Film gepackt hat.
Sponsoren unterstützen
116 Kinofans wollten am folgenden Abend "Gott, du kannst ein Arsch sein" sehen. Die lebensbejahende Geschichte einer todkranken jungen Frau endete beim Spessartflimmern eine Viertelstunde vorm Abspann in einem heftigen Gewitter. Holzemer vermutet, dass sich die meisten das Filmende dann im Internet angesehen haben.
Zweitstärkster Abend war der Freitag mit "Yesterday". 165 Zuschauerinnen und Zuschauer hüllten sich in warme Jacken und Decken, um den Musikfilm zu sehen. 110 Besucher verzeichnete die Walt-Disney-Produktion "Cruella" am Samstagabend. Die Komödie "Der göttliche Andere" hat vielleicht die Herzen der 64 Gäste erwärmt. Für warme Füße haben die Besucher entsprechende Schuhe gebraucht. Es dürfte der kälteste Abend während des Spessartflimmerns gewesen sein.
Möglich gemacht haben das Open-Air-Kino etliche Sponsoren aus der Region. Laut Rüppel waren manche von ihnen schon 2020 als Unterstützer dabei. Der Bürgermeister sieht in deren Beteiligung eine Verbundenheit mit der Reihe. Das Spessartflimmern entwickele sich zu einer Marke, mit der Unternehmen sich gerne in Verbindung brächten, ist sein Eindruck.
Noch drei Konzerte
Voriges Jahr hatte der Markt Frammersbach die Film- sowie eine Konzertreihe im Freibad initiiert und mit der Framag organisiert. Es sollte der Bevölkerung, soweit es die Sicherheitsvorschriften wegen der Corona-Pandemie erlaubten, Kultur und Unterhaltung geboten werden, hatte Holzemer es damals formuliert. Gleichzeitig wollte die Gemeinde örtlichen Künstlern und Vereinen eine Auftrittsmöglichkeit geben. Daran knüpften Veranstalterin und Organisatorin dieses Jahr im zweiten Corona-Sommer an.
Mit "Babao Boogie" wird am Samstag, 21. August, von 20 bis 22 Uhr die Konzert-Reihe fortgesetzt. Kai Höfling folgt am Freitag, 10. September, ebenfalls von 20 bis 22 Uhr. Der Frammersbacher Spielmannszug schließt den musikalischen Reigen am Sonntag, 12. September, von 10.30 bis 12.30 Uhr.
