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Lohr
Fotokunst-Schau in der Raiffeisenbank Lohr eröffnet
Bei der Präsentation Fotokunst am Arbeitsplatz der Raiffeisenbank Lohr mit dabei vor einer Aufnahme von Fotograf Thomas Kohle bei der Spessartfestwoche (von links): Erich Hilpert (Massenbuch), Bankdirektor Andreas Fella, Josef Gopp (Wiesenfeld), Helmar Ullrich (Raiba) und Fotograf Thomas Kohnle. 
Foto: Rita Gress | Bei der Präsentation Fotokunst am Arbeitsplatz der Raiffeisenbank Lohr mit dabei vor einer Aufnahme von Fotograf Thomas Kohle bei der Spessartfestwoche (von links): Erich Hilpert (Massenbuch), Bankdirektor Andreas ...
Rita Greß
 |  aktualisiert: 19.01.2024 03:12 Uhr

Seit der Wiedereröffnung des neu gestalteten Forums der Raiffeisenbank Lohr im Oktober 2023 gehören leere Bürowände der Vergangenheit an. Die Räume mit ihren über 107 Schreibtischen schmücken nun gut 50 Fotokunstwerke in Schwarz-Weiß des Lohrer Fotografen Thomas Kohnle. Sie präsentierte er am Donnerstag vor Vertretern aus Industrie und Wirtschaft, Bank, Unterstützern und Kunstschaffenden aus der Region.

"Die Idee zum Projekt 'Fotokunst am Arbeitsplatz' entstand bei uns Anfang 2022", sagte Hilmar Ullrich, Bereichsleiter und Zuständiger für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, eingangs der Präsentation. Zielsetzung seien von Anfang an Aufnahmen aus der regionalen Wirtschaft, Natur und Kultur gewesen. "Wir wollten unsere Büros auf keinen Fall mit Postkartenmotiven bestücken, sondern setzten auf lange Wertigkeit und den Blick auf unsere Region", betonte Bankdirektor Andreas Fella.

Im Juli 2022 hatte Kohnle mit Aufnahmen im Landkreis begonnen. Entstanden sind daraus grandiose Bildwerke, in denen sich Kohnles hellwacher Blick für winzigste Details und sein Respekt vor Menschen und Dingen zeigt, denen er sich fotografisch zuwendet. Unter den Exponaten befinden sich Aufnahmen im Unternehmen des Metallblasinstrumentenmachers Josef Gopp in Wiesenfeld, dem Sägewerk von Erich Hilpert in Massenbuch oder dem europäischen Kupferschmiedemuseum in Karlstadt. In der Natur entstanden sind Kohnles "Morgendämmerung" in Hafenlohr, die "Tür ins Nirgendwo" in einer Scheune in Karbach oder die hölzernen "Adleraugen", die laut Hilmar Ullrich nun über die Innenrevision der Bank wachen. Mit der Auswahl aus Hunderten von Aufnahmen hätten sie und Kohnle sich intensiv beschäftigt, bestätigten Fella und Ullrich. Austausch, Blickrichtung und Zusammenarbeit mit dem Fotodesigner hätten von Anfang an bestens gepasst.

Thomas Kohnle war beruflich unter anderem für den "Stern", den Bertelsmann-Verlag, für Magazine von BMW, "Die Zeit" und "Süddeutsche Zeitung" unterwegs. "Meinen ersten Auftrag beim Cosmos Filmverleih in München in den 1980ern bekam ich durch Zufall", sagte er. Ihm folgten 1985 Standfotos für die Münchner Abendzeitung für "Kir Royal". Im Herbst 1989 sorgten seine Aufnahmen für den "Stern" am Bahnsteig in Hof für Aufsehen. Kohnle hatte die Ankunft eines Zugs mit winkenden Flüchtlingen aus der ehemaligen DDR fotografiert. Unter anderem folgten Bilder mit Michail Gorbatschow in der Semperoper. "Der sinnhafteste Auftrag, den ich je hatte und der mir ungemein nahe ging, waren die Schreckensbilder vom Krieg im Juli 1992 in Kroatien", sagte er. Mitte der 1990er habe er mit dem Fotojournalismus abgeschlossen und sich auf Rat einer "Spiegel"-Fotoredakteurin ganz der Fotografie zugewandt. Nach Pendeln zwischen München und Kroatien sei er irgendwann wieder in Lohr gelandet. Seit 2019 lebt und arbeitet der heute 64-Jährige in seinem Atelier im ehemaligen Gasthof Krone in Rodenbach.

 
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