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Gemünden
Fortbildung im Kreuzkloster: Was "Systemisches Arbeiten" ist
Lachen erlaubt: Die Referenten Matthias und Rita Freitag bei der Weiterbildung im Kreuzkloster.
Foto: Kerstin Heim | Lachen erlaubt: Die Referenten Matthias und Rita Freitag bei der Weiterbildung im Kreuzkloster.
Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 29.07.2021 02:17 Uhr

"Was läuft gut in der Familie? Wie schaffen wir es gemeinsam, mit einer Krise umzugehen?" Das waren die typischen Fragen der systemischen Beratung im Rahmen einer Fortbildung im Kreuzkloster. 22 Pädagogen und Pädagoginnen, darunter neun aus dem Kreuzkloster, aus Jugendamt, Wohngruppen, Kita, Jugendsozialarbeit an Schulen (JAS) und Beratungsstellen nahmen daran teil. Eingeladen hatten die sozialpädagogischen Einrichtungen und der Familienstützpunkt des Kreuzklosters zu 15 Tagen "Systemisches Arbeiten" 2021 und 2022.

Der erste Termin fand coronabedingt online statt und die Freude war groß sich, sich nun wieder in Präsenz treffen zu können. Was macht den systemischen Ansatz aus? In diesem aktuellen Modul standen die Wunderfrage, die systemische Haltung und systemische Fragetechniken wie "hypothetische Fragen" auf dem Programm. Dozentin Rita Freitag war früher selbst Internatsschülerin und später Lehrerin in der Erzieherausbildung im Kreuzkloster: "Systemisch Arbeiten heißt, auf die Beziehungen zu fokussieren und Stärken in den Mittelpunkt zu stellen – wie hast du das geschafft, welche Stärken kannst du nutzen? Wer in der Familie kann dich dabei unterstützen?"

Weiterbildungsinstitut vor 20 Jahren gegründet

Mit ihrem Ehemann Matthias aus Rieneck hat Rita Freitag vor 20 Jahren ein Weiterbildungsinstitut in Chemnitz mit Standbeinen in Görlitz und Köln gegründet. Die beiden kommen nun gerne in ihre unterfränkische Heimat zurück und haben in Rieneck ihr "Institut für Systemische Arbeiten ISA Franken" angesiedelt. Sie werden in Unterfranken, vor allem auch in Main-Spessart, systemische Berater und Beraterinnen und Familientherapeuten und -therapeutinnen nach den Standards der deutschen Dachverbände weiterbilden.

Dazu Kerstin Heim, die Leiterin des Familienstützpunktes Gemünden: "Wir sind sehr dankbar, von Rita und Matthias Freitag die Grundlagen der systemischen Arbeit zu lernen. Die letzten Tage haben uns gezeigt, dass die beiden durch ihre charismatische Art und ihre Kompetenz uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich beeindrucken und uns ermutigen neu zu denken."

Auf die Frage, was die systemische Beratung zum Umgang mit der Coronakrise empfiehlt, antwortete Matthias Freitag: "Wir sollten vor allem den Kindern und Jugendlichen dafür danken, was sie in der Krise alles auf sich nehmen mussten und in Familie, Kita und Schule schauen, was hilft uns im Umgang mit den Einschränkungen, wie können wir uns wechselseitig dabei unterstützen, was gelingt. Welche guten Haltungen, Angewohnheiten, Rituale und Strukturen tragen uns durch diese schwere Zeit".

Mit vielen guten Ideen für die eigene Praxis haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die ersten drei Tage in Präsenz abgeschlossen. "Mir hat besonders die Bestätigung für das gefallen, was ich gut mache und dass ich mir dabei gleichzeitig auch Anregungen mitnehmen kann, etwas Neues zu wagen", war das Fazit einer Teilnehmerin.

 
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