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Lohr
Folktänze im Pfarrheim: Die Bretagne nach Lohr gebracht
Viel Spaß hatten die Teilnehmer bei den Folktänzen mit Tanzanleiter Heinz Schwaiger am Montagabend im Pfarrheim der Lindig-Siedlung.
Foto: Gabi Nätscher | Viel Spaß hatten die Teilnehmer bei den Folktänzen mit Tanzanleiter Heinz Schwaiger am Montagabend im Pfarrheim der Lindig-Siedlung.
Gabi Nätscher
 |  aktualisiert: 12.11.2022 02:40 Uhr

Ma-zur-ka, Schritt, Schritt, Schritt. Rechts, zwei, drei, lauf, lauf, lauf. So oder ähnlich schallten die "Kommandos" des Tanzleiters Heinz Schwaiger durch das Pfarrheim St. Pius in der Lindigsiedlung. Er und Musikerin Christel West von der Gruppe Irronymus Bock hatten wieder einmal zu "Folktänzen" eingeladen. Immerhin ein gutes Dutzend Tanzfreunde aus der Nähe Lohrs, aber auch aus Würzburg, Erlangen und Hammelburg hatten sich eingefunden und zeigten viel Konzentration, aber auch Enthusiasmus und Spaß am Tanzen.

In den 80er-Jahren hatte Schwaiger damit angefangen, über die Vhs Lohr Folktanzabende und Tanzfeste zu organisieren. Damals wurde noch fest im Alten Rathaus das Tanzbein geschwungen. Als das Interesse immer weniger wurde, hatte er vor rund fünf Jahren diese Veranstaltungen eingestellt. "Der Zustrom von Lohr war zu gering, wir waren immer auf Gäste von auswärts angewiesen", bedauert Schwaiger. Jetzt, wo die "Corona-Zeiten" mit komplettem Ausfall fast aller Veranstaltungen vorbei zu sein scheinen, wollte er noch mal einen Neuanfang wagen.

Quer durch Europa

"Tanzen gehört zu meinen Leidenschaften. In Frankreich habe ich solche zwanglosen Tanzfeste kennengelernt, wo Alt und Jung gemeinsam zu Livemusik tanzen. Das gefiel mir so gut, dass ich es auch zu uns bringen wollte", sagt der 70-Jährige. Und in der Tat juckten schon gleich die Füße, als Christel West mit ihrem Akkordeon zu Beginn einen Walzer intonierte. Natürlich wurde auch gleich mitgetanzt.

Weiter ging es quer durch Europa, vor allem mit Tänzen aus Frankreich, wie der "Chapelloise", einem Tanz mit Partnerwechsel, oder den bretonischen Tänzen "Am Dro" (hier hängte man die kleinen Finger ein, um dann einen Kreis zu bilden) und "Maraichine" mit dem für die Bretagne typischen "Hupfern". Aus der Gasgogne stammte der "Pas de Quatre": "1-2-3-4, auseinander, zueinander und drehen" hieß da das Kommando von Schwaiger, nach dem sich alle ziemlich perfekt bewegten.

Partner nicht unbedingt nötig

Bei der Mazurka war das schon ein wenig schwieriger, aber bei dieser Veranstaltung steht nicht Perfektion im Vordergrund, sondern das Miteinander und der Spaß an der gemeinsamen rhythmischen Bewegung. "Mazurka lernt man nicht an einem Tag. Aber das kommt nach und nach schon", lautet der "Trost" des Tanzleiters.

Zum Programm gehörten auch Zwiefache aus Franken oder ein Tanz aus Schweden, der "Langdans in Moll". Mit einer "Branle" wollte Schwaiger nach drei Stunden den Abend beenden, aber die Tänzer und Tänzerinnen aller Altersklassen verlangten noch nach einer Zugabe: Sie wollten die "Chapelloise" noch einmal tanzen.

Schwaiger möchte in Zukunft monatlich so einen entspannten Tanzabend anbieten, bei dem man sich nicht anmelden und auch nicht regelmäßig kommen und nicht unbedingt einen Partner mitbringen muss. Das unterscheidet die Folktänze von anderen Tanzkursen. Mitorganisatorin Moni Wolf verwies Interessierte noch auf die "Balkantänze", die seit rund zehn Jahren im Lohrer Jugendzentrum stattfinden oder auch auf "wunderbare" Tanzseminare auf Burg Rothenfels.

 
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