
maha) Die Förderung des Klinikums Main-Spessart mit all seinen Betriebsstätten in ideeller und materieller Hinsicht ist der Zweck eines Vereins, der am Dienstag im Gesundheitspark Marktheidenfeld aus der Taufe gehoben wurde. Eingeladen hatte dazu Landrat Thomas Schiebel, der sich bei der Begrüßung der rund 30 Gründungsmitgliedern, von einem solchen Förderverein nicht nur eine Stärkung im operativen Geschäft des Klinikums, sondern vor allem eine stärkere Verankerung des Klinikums im Bewusstsein der Bürger versprach. Der Klinikreferent des Landkreises, Ottmar Kliegl, schloss sich dem an.
Die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Klinikums, Bettina Schäffer-Johnson, sprach von neuen Feldern im und neben dem Geschäft der Einrichtungen, auf die man mit der Vereinsgründung reagieren wolle. Die Idee sei bereits 2006 von einer Arbeitsgruppe für Palliativ-Angebote vorgetragen worden, da die Schaffung von zwei Palliativ-Betten in Lohr gezeigt habe, das für solche zusätzliche Leistungen keine Fördermittel zur Verfügung stehen.
Eine daraus hervorgegangene Impulsgruppe für die Gründung eines Fördervereins habe dann mit Landrat Schiebel das Vorhaben erörtert. Herausgekommen sei ein Förderverein für alle Sparten und Standorte des Klinikums Main Spessart.
Brigitte Götz, Leiterin des medizinischen Managements des Klinikums, wies auf den wachsenden Kostendruck im Gesundheitswesen hin und sah ebenso die Notwendigkeit zusätzlicher finanzieller Mittel über die einzelnen Budgets hinaus. Der Förderverein solle aber auch die Beziehung zu den niedergelassenen Ärzten stärken, das Verhältnis des Personals zu den Patienten verbessern und Informationen in die Bevölkerung tragen.
Als Bespiele für Vorhaben eines solchen Fördervereins nannte Götz die Beschaffung kleiner „Trösterchen“ für Patienten im Kindesalter, die Verbesserung der Palliativ-Pflege, mehr persönlichen Zuspruch in der geriatrischen Rehabilitation oder „Wohlfühl-Möbel“ und Veranstaltungen für die Seniorenheime. Im Bereich der Bildung könnten außergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet werden. Projekte wie Ausstellungen oder Konzerte, die den Aufenthalt in den Einrichtungen angenehmer gestalten, könnten auch Ziele der vielfältigen Förderung sein.
Der vorgelegte Satzungsentwurf wurde einstimmig verabschiedet. Ebenso einstimmig wurde Altlandrat und Bezirksrat Armin Grein (Marktheidenfeld) zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Susanne Freifrau von Thüngen und der Vorstandsvorsitzende der Bosch-Rexroth AG, Albert Hieronimus (Lohr). Schatzmeister wurde der Direktor der Raiffeisenbank Lohr, Michael Zeuch und als Schriftführerin wurde Klinikum-Mitarbeiterin Elisabeth Stahl (Hafenlohr) bestimmt.
Kraft Amtes sind Landrat Thomas Schiebel (Gemünden), Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder (Marktheidenfeld), Bürgermeister Ernst Prüße (Lohr), Bürgermeister Paul Kruck (Karlstadt) und Bürgermeister Georg Ondrasch (Gemünden) Beiräte. Die Versammlung wählte als weitere Beiräte Klinikreferent Ottmar Kliegl, Ärztlicher Direktor Dr. Walter Kestel, Pflegedirektorin Erika Pott, Klinikseelsorger Albert Otto und die Leiterin des Kreisseniorenheims Marktheidenfeld, Ute Guth. Als Kassenprüfer wurden Andrea Hamberger und Gisela Gerhard bestellt.
Als jährliche Mitgliedsbeiträge legte die Versammlung 15 Euro für natürliche und 50 Euro für juristische Personen fest. Armin Grein dankte abschließend für das Vertrauen und versprach, die neue Aufgabe mit dem gleichen Engagement anzunehmen, wie ihm in der Vergangenheit das Klinikum am Herzen gelegen sei. Man habe es in schwerer Zeit vor der Privatisierung bewahrt und es auf einen absolut vergleichbaren Stand zur privaten Konkurrenz fortentwickelt. Der Förderverein kröne diese Entwicklung in gewissem Sinn.
Über den Förderverein wird schon in Kürze unter www.klinikum-msp.de näher informiert. Außerdem sollen Flyer zur Mitgliedschaft anregen.