Die 101 vorübergehend in der Turnhalle am Gemündener Friedrich-List-Gymnasium untergebrachten syrischen Kriegsflüchtlinge sind am Wochenende ins Hotel Atlantis in Gemünden, neben der Scherenberghalle, umgezogen.
Das Hotel verfügt laut einer Pressemitteilung des Landratsamts über gut 170 Betten. Mit den Pächtern des Hotels, Gudrun und Matthias Reineck von der UniApp-gm group im hessischen Niederaula, hat der Landkreis für den Freistaat Bayern einen Vertrag zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft bis 31. Juli 2016 abgeschlossen. Die Pächter sind für die Verpflegung zuständig.
Das Hotel, so das Landratsamt, bleibe Notunterkunft, solange es als solche von der Regierung von Unterfranken benötigt wird. Die hohen Zahlen an neu ankommenden Flüchtlingen ließen nur die Prognose zu, dass dies über eine längere Zeit erforderlich sein wird. Ab Mitte der Woche steht die FLG-Turnhalle damit wieder dem geregelten Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Den vorherigen Pächtern des Hotels war zum Ende des Monats fristlos gekündigt, das Hotel teilausgeräumt, aber nicht renoviert worden.
Durchgeführt wurde der Umzug von der Mainfranken Reinigungsdienst GmbH/Objektverwaltung Nenad Kunst. Das Netzwerk Asyl Gemünden hat dazu die von ihm in der Turnhalle eingerichtete Kleiderkammer ins Hotel umgezogen. Am Freitag baute die Feuerwehr noch eifrig Ikea-Betten auf, jede Menge zusammengerollte Matratzen lagen herum. Unten im Hotel waren in mehreren Räumen Biertischgarnituren aufgestellt.
Die Notunterkunft in Arnstein ist derzeit laut Landratsamt voll belegt mit rund 220 Personen. In den Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis befinden sich zur Zeit 110 Asylbewerber, dezentral sind 427 Personen untergebracht.