Barbara Lillin feierte in Karlstadt ihren 90. Geburtstag. Der Zweite Bürgermeister Theo Dittmaier gratulierte ihr im Namen der Stadt Karlstadt.
Geboren wurde Barbara Lillin am 26. März 1926 zu Neuarad in Rumänien. Im Banat, wo seit 300 Jahren Donauschwaben siedelten, verbrachte sie ihre Kindheit. 1944 wurde sie als 18-jähriges Mädchen, weil deutschstämmig, von russischen Soldaten zur Zwangsarbeit in die Kohlegruben des heute umkämpften Donezbeckens in der Ukraine deportiert.
Obwohl sie persönlich keine Schuld traf, musste sie vier Jahre Schwerstarbeit in den Kohleflözen zur „Wiedergutmachung“ – so die Begründung der Verschleppung – der durch den deutschen Angriff verursachten Zerstörungen in Russland leisten, heißt es in einer Pressemitteilung. Während der Arbeit im Bergbau lernte sie ihren späteren Ehemann kennen.
Nach der Rückkehr in die rumänische Heimat arbeitete sie in der Landwirtschaft, vor allem im Tomatenanbau, für den heimischen Markt und den Export. Es folgten die Heirat, die Geburt von Sohn und Tochter und später von drei Enkeln. Viele Jahre pflegte sie ihre Mutter und danach ihren Ehemann. Gleichzeitig war sie als Korrespondentin der deutschsprachigen Heimatzeitung „Neuer Weg“ tätig.
1995 wanderte sie mit ihrer Familie nach Deutschland aus und kam durch Bekannte nach Karlstadt, wo sie in der Kranken- und Seniorenpflege tätig war.
Stolz ist die Jubilarin darauf, dass alle Enkel höhere Schulen beziehungsweise die Universität besuchten und eine Enkelin sogar promovierte. Inzwischen freut sich sich auch über ein Urenkelchen. Barbara Lillin lebt mit ihrer Tochter Magdalena und ihrem Schwiegersohn Zoltan Papp gemeinsam in einem Haus.
Fit hält sich die rüstige Jubilarin durch Arbeit in Garten und Haushalt, Lesen, Wanderungen um den Saupurzel und sogar einen Hometrainer. Nach wie vor zeigt sie großes Interesse am aktuellen Geschehen in Politik, Gesellschaft und Kultur.
Gefragt nach dem Geheimnis ihrer erstaunlichen Fitness im hohen Alter, verweist sie verschmitzt auf ihre stete körperliche und geistige Aktivität: „Wer rastet, der rostet!“.