
Was war das wieder für ein Geheule am Weltfrauentag. Nein, nicht von den Frauen, die kurz nach Valentinstag zum zweiten – und letzten Mal – in diesem Jahr Blumen von ihren Partnern bekamen. Die Männer sind es, die heulen. "Weltfrauentag", jammern sie, "sowas gibt es, aber einen Weltmännertag gibt es nicht." Tja, liebe Geschlechtsgenossen, es gibt durchaus einen Weltmännertag, und zwar seit dem Jahr 2000. Allerdings dreht sich der vor allem um das Thema Männergesundheit und Gesundheitsvorsorge. Und unter diesem Thema ist man als Mann sehr um die Mittel gebracht, den Tag feiern zu können, so ganz ohne ungesunden Alkohol.
Wobei – dass beim Alkohol die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau inzwischen erreicht ist, konnte man in dieser Woche beim Hädefelder Faschingszug sehen. Die Mädels soffen genauso wie die Jungs. Nämlich viel zu viel. Mit den gleichen Konsequenzen. Aber ist das nicht das Ziel: Mann und Frau begegnen sich auf Augenhöhe – auf dem Boden liegend?
Allerdings raus will der Alkohol irgendwann mal, das ist ein Naturgesetz. Dieses dringende Bedürfnis kann den Narren vor ein Problem stellen, wenn einfach zu wenige Toiletten da sind. Ok, es ist ein Problem für den nüchternen Narren. Für den betrunkenen Narren nicht. Der wankt einfach in den nächsten Hof oder, wenn auch das nicht mehr geht, an die nächste beliebige Wand. Ob ihn Leute dabei beobachten ... das sieht der Alkonarr ganz entspannt, so wie sich seine Blase in dem Moment dann auch anfühlt. Ja, der Alkonarr! Was die Alkonärrin macht, will ich gar nicht wissen. Hier ist allem Anschein nach noch keine Gleichberechtigung eingetreten. Aber durch die Jungs hielt der Fasching auch in diesem Jahr wieder duftend Einzug in die Hädefelder Hinterhöfe.
"Die Jugend weiß nicht mehr, wie man richtig säuft", kann man an Stammtischen hören. Von älteren Männern, die nach fünf Bier noch locker Auto fahren können – oder wohl eher glauben zu können. Tja, irgendwo in der jüngsten Vergangenheit hat wohl die Weitergabe des Wissens um die Kunst des richtigen Saufens von der einen Generation zur nächsten nicht funktioniert.
Damit ihr mich nicht falsch versteht: Ich mag einen fröhlichen Fasching und ich wäre der Letzte, der einen Schoppen auslassen würde. Aber selbst ausgelassen wie ich dann bin, lasse ich den letzten Schoppen aus. Denn ich habe auch die verrückte Angewohnheit, dass ich gerne danach aufrecht stehend zu Hause ankommen und mich ebenso gerne an den kompletten Abend erinnern will. Und saufen, um zu beweisen, dass er ein närrischer Mann ist, braucht er wirklich nicht,
euer Fischers Fritz