Schön wär's, wenn die Welt mal im Gleichgewicht wäre. Ist sie aber nicht. Von manchem gibt es zu viel, von anderem gibt es zu wenig. Selbst auf der Laurenzi-Mess'.

Zum Beispiel Stellplätze für Fahrräder. Immer öfter seh ich auf der Mess' die Leute ihre Drahtsesel durch die Menge schieben. Angeblich gibt es zu wenig Plätze, um die Räder abzustellen. Und da so ein Fahrrad – gerade die elektrischen – oft so viel kosten wie ein Mittelklassewagen, kettet man die ungern an die Bäume neben dem Festzelt an. Denn gegossen wurde so ein Baum während Laurenzi fast nur mit Bier oder dem, war durch das Bier aus dem Trinker rauskommen – Details spare ich mir jetzt. Da muss man sich doch als Dieb nicht mal die Mühe machen, das Schloss zu knacken, da knicke und knacke ich doch schneller den alkoholvergifteten Baum um.

Was es auf Laurenzi leider zu viel gibt, sind alkoholbedingte Schlägereien, Streitereien, Pöbeleien und Andere-eien. Nüchterne Idioten gibt es leider eh schon genug. Aber muss ich die Quote steigern, indem ich saufe bis das Hirn aus- und sinnlose Aggression einsetzt? Mir ist nie so ganz klar, warum das immer so weit kommen muss.

Wenn ich merke, dass sich an so einem Abend mein Intelligenzquotient meinem Promillepegel annähert, dann höre ich auf zu Saufen. Wasser trinken ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Weisheit. Klar, mach das mal dem lallenden Kollegen neben dir klar, der mit dir anstoßen will. Aber im Gegensatz zu dem erinnere ich mich am folgenden Tag daran, dass ich aufgehört habe zu trinken und muss auch nicht die Nacht bei der Polizei verbringen. Für mehr Fahrradparkplätze und weniger besoffene Idioten ist also

euer Fischers Fritz